Grenadier-Bataillon Kurprinzessin

Kurfürstentum Sachsen, 1756–1763

Grenadier-Bataillon Kurprinzessin, Kurfürstentum Sachsen 1756–1763.

1745 wurde aus den Grenadier-Kompanien der aufgelösten Infanterie-Regimenter 2. Garde, Jasmund, Allspeck, und Bellegarde das Grenadier-Bataillon Bellegarde d’Entremont errichtet. 1750 erhielt es den Namen Grenadier-Bataillon Kurprinzessin. Bei Ausbruch des Siebenjährigen Krieges hatte das Grenadier-Bataillon Kurprinzessin Regimentsstärke. Die Grenadiere trugen weiße Uniformröcke und dazu die Abzeichenfarbe Bleu-mourant – Blassblau. Blaue Stoffe wurden im 18. Jahrhundert mit Waid oder Indigo gefärbt. Die Intensität der blauen Farbe war von Charge zu Charge unterschiedlich, und die Stoffe blichen schnell aus, da Waid und Indigo nicht lichtecht sind.

Nach der Kapitulation Sachsens am 16.10.1756 sollten die sächsischen Regimenter komplett, allerdings ohne ihre Offiziere, in die preußische Armee übernommen werden. Das Grenadier-Bataillon Kurprinzessin und das Infanterie-Regiment Königin von Sachsen verweigerten den geforderten Treueeid und wurden deshalb aufgelöst, die Mannschaften an andere Regimenter verteilt. Die neu aufgestellten sächsischen Regimenter nahmen ab 1758 wieder an den Feldzügen am Rhein teil.

Inhaber

Kommandeur

  • Oberst Graf von Flemming, 1756–1763

Garnison

  • Leipzig, 1745

Gliederung

  • Regimentsstab
  • I. Bataillon
    • 1. Flügelgrenadier-Kompanie
    • 1. (Leib)Grenadier-Kompanie
    • 2. Grenadier-Kompanie
    • 3. Grenadier-Kompanie
    • 4. Grenadier-Kompanie
  • II. Bataillon
    • 2. Flügelgrenadier-Kompanie
    • 5. Grenadier-Kompanie
    • 6. Grenadier-Kompanie
    • 7. Grenadier-Kompanie
    • 8. Grenadier-Kompanie

Das Grenadier-Bataillon Kurprinzessin wurde 1757 in Ungarn mit beiden Bataillonen wieder aufgestellt.

Sächsisches Grenadier-Bataillon Kurprinzessin, 40 mm Zinnfiguren Meisterzinn.

Uniform

Offizier vom sächsischen Grenadier-Bataillon Kurprinzessin, 40 mm Zinnfigur Meisterzinn 1324.

Die Abbildung zeigt den Umbau eines Infanteristen von Nürnberger Meisterzinn (Nr. 1324) zum Offizier des I. Bataillons Kurprinzessin. Säbel und Scheide wurden aus Polystyrolplatten eines Joghurtbechers geschnitten, mit der Feile in die gewünschte Form gebracht, und mit Sekundenkleber über der zu kurzen und leeren Bajonettscheide des Soldaten befestigt. Der fehlende Ringkragen wird ebenfalls aus Polystyrol, Glanzpapier oder Folie hergestellt.

Feldzugsgeschichte

Die Flügelgrenadiere des Grenadier-Bataillons Kurprinzessin dienten 1756 mit dem Regiment, sie wurden nicht mit anderen Grenadier-Kompanien zusammengefasst.

Die Sächsische Armee im Siebenjährigen Krieg