Bundeswehr Schützenpanzer Marder 1A3 (Gruppe und Funk)

Testbericht des 1:72 Modells von Revell

Bundeswehr Schützenpanzer Marder 1A3, 1:72 Modellbau Revell 03113.

Dieser Marder 1A3 trägt den neuen, dreifarbigen Fleckentarnanstrich der NATO. Die Grundfarbe, RAL 6031 Bronzegrün, wurde aus Gründen der Luftperspektive mit 30 % Weiß aufgehellt. Dem Modell liegt ein Fleckenplan bei, der die teerschwarzen (RAL 9021) und lederbraunen (RAL 8027) Tarnflecken aus allen Ansichten des Fahrzeugs zeigt. Der vorschriftsmäßige Fleckentarnanstrich nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, aber die Mühe lohnt sich, wie man sieht. Anstelle der mitgelieferten, aufgerollten Tarnnetze können auch solche aus Verbandmaterial selbst angefertigt und auf dem Modell ausgebreitet werden. Das Panzerabwehr-Raketensystem Milan trägt noch den ursprünglichen Tarnanstrich in Gelboliv RAL 6014.

Inhalt

  • Schützenpanzer Marder 1A3 (Gruppe und Funk)
    • 5. Kompanie/PzGrenBtl. 152, Schwarzenborn, 1997
    • 5. Kompanie/PzGrenBtl. 323, Schwanewede, 1998
    • 2. Kompanie/PzGrenBtl. 212, Augustdorf, 1999
  • Milan Panzerabwehr-Raketensystem

Bewertung

Scale-Modell mit exzellenten Details. Die Oberfläche des Marders zeigt viele kleine Scharniere, Niete, versenkte Schrauben, Trittflächen, eingelassene Lukendeckel, und Trennlinien zwischen den Panzerplatten, die nach dem Bemalen deutlich sichtbar bleiben. Das fertiggestellte Modell ist eine echte Augenweide, besonders wenn das Tarnmuster originalgetreu nachempfunden ist.

Über 160 Teile, der Marder 1A3 ist ein besonders aufwendiges Modell in diesem Maßstab. Trotz der Detailfülle wurden die Luken im hinteren Kampfraum nicht als separate Bauteile ausgeführt.

Kompatibel mit ESCI, Hasegawa, Omega-K, AER und CDC.

Der Marder wird auf der Verpackung mit Schwierigkeitsgrad 3 (Mittel) eingestuft, tatsächlich ist das Modell aber schwierig zu bauen, es entspricht also mindestens Schwierigkeitsgrad 4.

  • Baustufe 6: Die Zusatzpanzerung am Bug (Bauteil Nr. 13) zu diesem Zeitpunkt noch nicht montieren, sonst wird sie zu tief befestigt. Erst in Baustufe 9, nachdem der Aufbau auf die Wanne geklebt ist, lässt sich die Oberkante der Bugpanzerung bündig mit der Motorabdeckung verkleben.
  • Baustufe 7: Die filigranen Kettenglieder müssen einzeln und besonders sorgfältig in das vordere Antriebsrad eingepasst werden, damit an dieser Stelle keine unrealistischen Lücken auffallen.
  • Baustufe 11: Die Löcher für den Handlauf (Teil 27.A) sollten ausgebohrt werden, damit die Zapfen besser greifen und weniger Klebstoff verwendet werden muss.
  • Baustufe 12: Die Bauteile 31 bis 33 mit möglichst wenig Klebstoff verbinden, sonst fällt die Baugruppe in sich zusammen, wie in der Heckansicht weiter unten zu erkennen ist.
  • Baustufe 13: Die halbkreisförmigen Einfassungen der Infanterieluken (Teil 36 und 37) nur mit wenig Klebstoff auf die dafür vorgesehenen Sockel setzen, andernfalls löst der scharfe Plastikklebstoff die detaillierte Oberfläche des Modells stellenweise an.
  • Baustufe 14: Die Rückspiegel (Nr. 39 und 40) vorsichtig vom Sockel trennen und in abgeklapptem Zustand montieren. Spiegel und andere Kleinteile brechen beim Hantieren schnell ab, außerdem liegt dem Bausatz keine reflektierende Folie für die Innenseiten der Spiegel bei. Im Gefecht wird ohnehin mit abgeklappten Spiegeln gefahren, und das lässt sich am Modell richtig dargestellen.
  • Baustufe 20: Die Antennensockel vorsichtig ausbohren und lange Pinselborsten in die Löcher kleben.
  • Baustufe 22: Das Rohr der 20 mm Bordmaschinenkanone zu diesem Zeitpunkt noch nicht montieren, es behindert sonst die Montage der Milan in Baustufe 30. Erst wenn die Milan sitzt und komplett durchgetrocknet ist, sollte das Rohr in die Turmlafette geklebt werden.
  • Baustufe 26: Bauteil Nr. 70 wird in der Bauanleitung nur als Halterung für den Gurtkasten des co-axialen Maschinengewehrs dargestellt. Tatsächlich ist der Gurtkasten aber bereits in die Halterung integriert, auch wenn er nicht korrekt nachgebildet ist. Das Bild auf der Verpackung zeigt, wie man die Halterung mit dem Gurtkasten richtig montiert.
  • Baustufe 27: Das co-axiale Maschinengewehr (Baugruppe 26) wird beim Einbau nicht mit der 20 mm Bordmaschinenkanone verklebt, demnach ist es im Modell nicht co-axial beweglich. Wer den Marder in einem Diorama verwendet, wird BMK und co-axiales MG in der gewünschten Stellung festkleben.
  • Baustufe 28 bis 30: Das Panzerabwehr-Raketensystem Milan (Nr. 75) muss zunächst sorgfältig auf die kleinteilige Lafette (Teil 72, 73 und 74) montiert werden. Erst nachdem die Teile über Nacht gut durchgetrocknet sind, folgt die Montage der Lafette auf die Periskope der Turmluke. Die vorgesehenen Zapfen auf zwei der Periskope sind allerdings so kurz ausgeführt, dass man das Einrasten des Lafettenrings kaum spürt. Durch ihr Eigengewicht kippt die Milan immer wieder nach vorne, hier muss während dem Trocknen ständig nachgebessert werden. Milan wird wahlweise vom Marder oder vom Boden aus eingesetzt, demnach müssten die Bauteile 73 bis 75 in Baustufe 28 eigentlich als Wahlteile gekennzeichnet sein.
  • Baustufe 32: Die aufgerollten Tarnnetze (Nr. 79 und 81) mit dem breiten Teil nach vorne montieren. Anschließend sollten die unvermeidlichen Zwischenräume zwischen den Tarnnetzen und der Motorabdeckung mit Rai-Ro Füllwachs (grün) geschlossen werden.

Die Luken im hinteren Kampfraum und die Fahrerluke lassen sich leider nicht öffnen. Wer den Marder mit Infanterie und Besatzungsmitgliedern ausstatten möchte, wird erheblichen Aufwand treiben müssen.

Im Bausatz sind weder Kommandant noch Fahrer enthalten. Vielleicht nutzt Preiser die Gelegenheit und gibt einen Bausatz mit Besatzungsmitgliedern für den Marder heraus. Dieser Bausatz müsste auch geöffnete Lukendeckel enthalten, denn die entsprechenden Teile im Modell werden beim Aussägen der Lukenöffnungen zerstört.

Die Schutzbügel über den Frontscheinwerfern sind etwas zu dick ausgeführt. Erfahrene Modellbauer werden hier wohl Ätzteile verwenden.

Falsche Malanleitung in Baustufe 32: Die Ösen der Abschleppseile sind im Original bronzegrün, nur die eigentlichen Stahltrosse zwischen den Ösen sollten eisenfarben bemalt werden.

Fleckentarnanstrich

Linke Seite von vorne.

Linke Seite von vorne

Linke Seite.

Linke Seite

Rechte Seite von hinten.

Rechte Seite von hinten

Heckansicht.

Heckansicht

Marder 1A3 von oben.

Marder 1A3 von oben

Der Marder 1A3 von Revell ist ein schwieriger Bausatz, der selbst erfahrenen Modellbauern einiges Kopfzerbrechen bereitet. Den beiden zuständigen Redakteuren dieser Zeitschrift hat der Schützenpanzer jedenfalls keine Freude beim Basteln bereitet. Das wirklich sehenswerte Modell tröstet nicht ganz über die erlebte Frustration hinweg. Wargamer sind mit dem Marder 1A3 gleich mehrfach gestraft: sie benötigen drei Schützenzpanzer für einen Zug Panzergrenadiere oder 13 Fahrzeuge für eine vollständige Kompanie nach Heeresstruktur 5.

Revell Modellbausätze

Schützenpanzer Marder 1