Umbauten von Figuren und Fahrzeugen

Bauteile

  • Kopf mit französischem Bonnet de Police, 1:72 Lancier Bleu H 01
  • Kopf mit Zweispitz der Gendarmen, 1:72 Lancier Bleu H 02
  • Kopf mit Tschako tronconique 1815, 1:72 Lancier Bleu H 03
  • Kopf mit Kolpak der Elitekompanien (Husaren, Chasseurs à Cheval), 1:72 Lancier Bleu H 04
  • Kopf ohne Kopfbedeckung, 1:72 Lancier Bleu H 05
  • Kopf mit Kolpak der französischen Gardeartillerie 1805–1814, 1:72 Lancier Bleu H 06
  • Kopf mit Pokalem 1812, 1:72 Lancier Bleu H 07
  • Kopf mit Wundverband, 1:72 Lancier Bleu H 08
  • Kopf mit französischer Gasmaske M2 (1916), 1:72 Lancier Bleu H 09
  • Kopf mit britischer Gasmaske Hypo PH (1915), 1:72 Lancier Bleu H 10
  • Kopf mit deutscher Gasmaske (1916), 1:72 Lancier Bleu H 11
  • Kopf mit deutscher Feldmütze und Gasmaske 1916–1918, 1:72 Lancier Bleu H 12
  • Kopf mit deutscher Feldmütze 1914–1918, 1:72 Lancier Bleu H 13
  • Kopf mit französischem Barett 1939–2009, 1:72 Lancier Bleu H 14

Trennen

X-ACTO Messer mit Skalpellklinge № 11. Im Künstlerbedarf, bzw. im Modellbauladen erhältlich. Dieses Präzisionsinstrument erlaubt glatte Schnitte durch die Plastikfiguren, um Köpfe und Rümpfe sauber von einander zu trennen und beide Teile weiter verwenden zu können. Beim unvorsichtigen Umgang mit dem Skalpell können schwere Verletzungen auftreten! Niemals freihändig schneiden. Die Figuren grundsätzlich auf der Schneideunterlage auflegen und den Schnitt nach unten, gegen die Unterlage führen.

Zum exakten Schneiden der Dioramaplatten aus Pappe und Sperrholz wird ein großes Geodreieck benötigt. Am besten geeignet sind Geodreiecke mit eingelassenem Plastikgriff, mit denen man gut hantieren kann.

Kleines Küchenbrett als Schneideunterlage. Gut geeignet sind die üblichen Holzbretter oder die moderneren Schneidebretter aus ca. 1 cm dickem, weichem Kunststoff.

Zusammenfügen

0,3 mm und 0,6 mm Federstahldraht. Im Modellbauladen erhältlich. In ca. 15–20 mm lange Stifte geschnitten kann der Stahldraht zum Befestigen von Körperteilen verwendet werden.

Flachzange mit Drahtschneider. Wird zum Einsetzen von kurzen Stahlstiften in die Rümpfe der Figuren benötigt. Verletzungsgefahr! Niemals freihändig arbeiten, sondern die Figur immer gegen die Schneideunterlage fixieren und den Stift von oben einsetzen. Dabei das Ende des Stifts kurz fassen, damit es sich nicht verbiegt und die Hand abrutscht. Mit der Zange mehrmals nachfassen und den Stift so weit einschieben, wie nötig. Beim Halten der Figur immer auf die mögliche Austrittsstelle des Stiftes achten und die Finger dort wegnehmen. Verletzungsgefahr! Gegebenenfalls die Figur mit einem Stück Stoff umwickeln und so die Hand vor Verletzungen schützen.

Modellieren mit Lötkolben und Wachsspachtel

25 Watt Lötkolben mit eingesetzter Skalpellklinge Nr. 11. Wird zum Verschweissen von zusammengefügten Körperteilen verwendet. Sichtbare Nahtstellen können auf diese Weise entfernt werden. Mit dem Lötkolben kann vorsichtig modelliert werden, indem man die heiße Skalpellklinge wie ein Schnitzwerkzeug einsetzt.

Das Wachsspachtelgerät von Rai-Ro ist besonders gut für diese Zwecke geeignet. Die Anlage besteht aus einem Transformator mit stufenloser Temperraturregelung, an den ein Minilötkolben angeschlossen ist. Dem Grundgerät liegen eine Messerspitze und ein Wachsspachtel bei, die für viele Anwendungsbereiche gebraucht werden. Es gibt verschiedene Spezialwachse, deren Schmelzpunkt bei 60–80 Grad liegt. Füllwachs ist sehr dünnflüssig, es dringt sofort in Risse und Spalten ein und füllt sie aus. Modellierwachs ist etwas härter, es behält eine glatte Oberfläche und lässt sich mit dem Messer gut bearbeiten. Klebewachs ist am härtesten, es klebt und fixiert Bauteile, lässt sich aber auch sehr gut zum filigranen Modelliern verwenden.

Klebewachs eignet sich besonders zum Umbau von Figuren. Die Einzelteile können blitzschnell fixiert und sofort weiter bearbeitet werden. Mit dem Modellierwachs können viele verschiedene Details verändert oder komplett neu erstellt werden. Die Umriss von Wasserflaschen werden beispielsweise mit einem gebogen Drahtring angedeutet und dann mit Modellierwachs aufgefüllt. Die Nachbearbeitung erfolgt mit einem Modellierwerkzeug oder mit dem Wachsspachtel.

Bei niedriger Temperatureinstellung eignet sich das Gerät außerdem hervorragend zum Entgraten von Plastikfiguren. Die Grate werden wie mit einem Pinsel überstrichen und geglättet. Bei dieser Arbeit entstehen gesundheitsschädliche Kunststoffdämpfe, deshalb ist für ausreichende Belüftung zu sorgen. Interessant ist auch die Möglichkeit, eigene Lötspitzen für das Wachsspachtelgerät zu basteln. Andreas Brune von IMPERIAL besitzt einen solchen Spezialaufsatz, mit dem er Knöpfe und Nietköpfe in Plastikmodelle stempelt.

Klebstoffe

Holzleim, Sekundenkleber und Heisskleber sind die beim Umbau von Figuren am meisten verwendeten Klebstoffe. Für Bausätze aus Hartplastik gibt es flüssige Klebstoffe, die den Kunststoff entlang der Nahtstelle leicht anlösen und sicher verschweissen.

Sekundenkleber verträgt sich nicht mit allen Plastikfiguren. Beim Montieren von Köpfen kann es vorgekommen, dass der Sekundenkleber entlang des Drahtstiftes in die Figur eindringt und die Brust sprengt. Offenbar wird das Plastikmaterial spröde und der Druck des eingesetzten Stahlstiftes verursacht die auffälligen Risse. Bei Airfix-Figuren tritt dieses Problem deutlich seltener auf als bei den ESCI-Figuren. In jedem Fall empfiehlt sich aber ein kleiner Test an wenigen Figuren, bevor man eine ganze Reihe von sorgfältigen Umbauten durch den Sekundenkleber zerstört.

Holzleim geht keine gute Verbindung mit dem Plastik ein, verhindert aber, dass der Oberkörper der Figur um die Längsachse des eingesetzten Stahlstiftes gedreht werden kann. In vielen Fällen ist damit schon eine ausreichende Sicherung erreicht, insbesondere wenn die Figuren in Gruppendioramen montiert und nicht mehr einzeln in die Hand genommen werden. Der Holzleim füllt Nahtstellen zwischen Bauteilen und kaschiert diese sehr gut. Am sichersten ist es aber, die Nahtstelle mit dem Lötkolben zu verschweissen.

Holzleim wird hauptsächlich beim Dioramenbau benötigt, da er das Streumaterial gut bindet, schnell trocknet und gegebenenfalls mit Wasser wieder gelöst werden kann.

Heisskleber kann beim Montieren von Figuren auf Dioramenplatten verwendet werden, insbesondere wenn die Fußbrettchen der Figuren abgetrennt wurden und diese direkt mit den Schuhen im Diorama befestigt werden sollen. In diesem Fall sollten außerdem Stahlstifte in the Füsse eingesetzt werden, die dann in der Dioaramaplatte verankert werden können.

Stände

Plastikfiguren werden oft in kleinen Gruppen zusammengestellt und auf Dioramenplatten montiert, sie sehen dann besser aus, müssen nicht mehr einzeln in die Hand genommen werden und beschädigen nicht so leicht.

Wargamer verwenden standardisierte Stände, wie sie im jeweiligen Spielsystem vorgeschrieben sind. Wer auf Kompatibilität mit mehreren Regelwerken wert legt, montiert die Figuren auf Magnetfolie und setzt sie später auf jeweils passende Metallplatten.

Für die Stände wird in der Regel 1,5 mm starke Pappe oder 3,0 mm Sperrholz verwendet. Die Pappe kann problemlos mit dem Skalpell zugeschnitten werden. Sperrholzplatten sollten im Baumarkt bereits in Streifen der richtigen Breite geschnitten werden, damit nur noch ein trennender Schnitt mit dem Skalpell erforderlich ist.

Streumaterial

Handelsübliches Streugras, gefärbte Sägespäne und ähnliche Materialien aus dem Modellbahnbereich sind zur Gestaltung der Dioaramenplatten geeignet. Allerdings harmoniert deren Farbgebung nicht immer mit den bemalten Figuren. Sand und kleine Steine eignen sich dann besser als Streumaterial. Die rauhe Oberfläche kann nach dem Trocknen bemalt und in verschiedenen Staubfarben gebürstet werden. Auf diesem Wege lassen sich beliebige Böden darstellen.

Statisches Gras passt hervorragend zu den bemalten 1:72 Figuren, da es sich wie echtes Gras aufrichtet und besonders realistisch wirkt. Es gibt vier verschiedene, der Saison angepasste Farbtöne im Fachhandel.

Military Miniatures Magazin