Kurpfälzisches Leib-Dragonerregiment Frau Kurfürstin von der Pfalz
Kurfürstentum Kurpfalz, 1757–1763
Prince August Zinnfiguren des kurpfälzischen Leib-Dragonerregiments Frau Kurfürstin von der Pfalz. Die Figuren sind auf einem 100 × 100 mm großen Stand des Spielsystems Volley & Bayonet montiert.
Nach dem verlustreichen Feldzug von 1742/43 wurden aus den Resten der fünf pfälzischen Reiterregimenter und der Oberrheinischen Kreiseskadron am 1. September 1744 das Kurfürstin Leibdragoner- und das Graf Elliot-Reiterregiment neu errichtet. Für das in Heidelberg aufgestellte Leibdragonerregiment verwendete man die Dragonerregimenter Manderscheid (Kompanien Murua, Schmidt, und Floret), Graf Hatzfeld (Kompanien von Moitrey, Repken und La Marche), und Graf Elliot de Morhange (Kompanien Zandt, Wellenthin und Göler), die aus jeweils einer Eskadron mit drei Kompanien bestanden (Bezzel, p. 260). Im Jahre 1745 kam als 4. Eskadron die Eskadron des Leibregiments hinzu.
Das Leibdragonerregiment wies 1746 einen Sollstand von 699 Mann und 642 Pferden in 4 Eskadronen mit 12 Kompanien auf (Bezzel, p. 262). Am 1. Juli 1754 gab das Leibdragonerregiment die Kompanien Graf Wittgenstein, von Schmid und von Helmstädt zur Wiedererrichtung der kurpfälzischen Oberrheinischen Kreiseskadron ab.
Bei Ausbruch des Siebenjährigen Krieges gab das Leibdragonerregiment seinen ganzen Pferdebesitz ab, damit das Reiter-Regiment Prinz Friedrich und die Kreiseskadron auf Kriegsfuß gestellt werden konnten. Sie bildeten das Kürassier-Regiment Kurpfalz mit drei Eskadronen, das in der Schlacht bei Roßbach bedeutende Verluste erlitt. Im Jahre 1758 wurde nunmehr auch das Leibdragonerregiment durch Pferdeaushebungen in den Oberämtern Germersheim und Alzey und durch Ankäufe beritten gemacht. Das Regiment erhielt eine neue 10. Kompanie und eine Sollstärke von 800 Mann und 800 Pferden in 5 Eskadronen mit je 2 Kompanien. Im Lager bei Frankenthal trat das Leibdragonerregiment in kaiserlichen Dienst.
Inhaber
Kommandeure und Obristen
- Marquis von Spinola, 1744–1745
- von Jakowitz, 1745–1746
- Generalleutnant von Piosasque, 1746–1749
- Friedrich Graf von Wittgenstein, 1746–1750
- Freiherr von Murua, 1748–1755
- von Repken, 1755–1758
- Freiherr Löe von Winckelhausen, 1758–1763
- Generalleutnant Freiherr von Murua 1763–1774
- von Floret, 1763–1768
- Karl Graf von Wiser, 1770
- von Schmidt, 1771–1781
- Generalleutnant Freiherr Löe von Winckelhausen, 1775
Garnison
- Heidelberg und Frankenthal, im Felde in Bayern, 1744
- Mannheim, 1745
- Geilenkirch und Umgebung (Jülich), 1745
- Opladen und Umgebung (Bergisches Land), 1745
- Mannheim, 1756
- Frankenthal und Umgebung, 1758
- Im Felde, 1758–1763
- Zutzenhausen bei Sinsheim und Umgebung, 1763
- Freinsheim und Umgebung, 1764
- Alzey und Kreuznach und Umgebung, 1765
- Heidelberg und Umgebung, 1768
Gliederung
- Regimentsstab
- 1. Eskadron
- 1. (Leib)Kompanie
- 2. Kompanie
- 2. Eskadron
- 3. Kompanie
- 4. Kompanie
- 3. Eskadron
- 5. Kompanie
- 6. Kompanie
- 4. Eskadron
- 7. Kompanie
- 8. Kompanie
- 5. Eskadron
- 9. Kompanie
- 10. Kompanie
Uniform
- Dunkelroter Rock mit rotem Futter und gelbmetallenen Knöpfen
- Offiziere trugen ziegelrote Röcke mit hellrotem Futter und goldenen Knöpfen
- Schwarze Rabatten mit 7 Knöpfen, 3 Knöpfe unter der rechten Rabatte und 3 Knopflöcher links
- Schwarze Aufschläge mit 3 Knöpfen
- Rote Schoßumschläge (hellrot für Offiziere)
- Goldene Schulterschnur für Offiziere
- Schwarze Halsbinde
- Pailles Kamisol mit 15 gelbmetallfarbenen Knöpfen
- Paille Kniehosen
- Weiße Stiefelmanschetten und schwarze Stulpenstiefel für den Dienst zu Pferd
- Schwarzer Dreispitz ohne Borte, schwarze Kokarde, und weiß-blaue Quasten
- Goldene Hutborte für Offiziere
- Rote Schabracke mit gelber Bordüre
- Schwarze Pistolenholfter, und rote Schabrunken mit gelber Bordüre
Feldzugsgeschichte
Verbleib
- 5. und 6. Chevauleger-Regiment, 1914
- 17. (Bayerisches) Reiter-Regiment, 1. Eskadron, 1921