Die Armee von Karl IV. Philipp Theodor
Kurfürst von der Pfalz, 1742–1799

Mit dem Tod von Kurfürst Karl II., am 26. Mai 1685, erlosch die simmersche Kurlinie der pfälzischen Wittelsbacher. Die Pfalz fiel an die von Pfalzgraf Ottheinrich gegründete Seitenlinie Pfalz-Neuburg. Philipp Wilhelm, Pfalzgraf und Herzog von Pfalz-Neuburg, Herzog von Jülich und Berg, wurde nun Kurfürst von der Pfalz. Die Linie Pfalz-Neuburg starb 1742 mit Karl III. Philipp aus und fiel an den Zweig Pfalz-Sulzbach II, dessen Pfalzgraf Karl Theodor zu Sulzbach ab 1742 Karl IV. Philipp Theodor Kurfürst von der Pfalz wurde. Das Fürstentum Kurpfalz mit seinen Herzogtümern Pfalz-Neuburg, Jülich, und Berg war ein geographischer Flickenteppich. Dementsprechend lagen die kurpfälzischen Truppen bei Kriegsbeginn 1756 in weit verstreuten Garnisonen von Neuburg an der Donau, über Mannheim, Heidelberg, bis Düsseldorf und Jülich im Rheinland.
Pfalzgraf Friedrich Michael von Zweibrücken, pfälzischer Generalfeldmarschall und seit 1751 Gouverneur von Mannheim, wurde 1758 kaiserlicher Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber der kombinierten Kaiserlichen und Reichs Executions Armée, die in Sachsen gegen die preußische Armee kämpfte. Friedrich Michael von Zweibrücken galt als einer der attraktivsten Männer seiner Zeit. Er war seit 1746 mit, Maria Franziska Dorothea, Pfalzgräfin von der Pfalz-Sulzbach, verheiratet, einer jüngeren Schwester der pfälzischen Kurfürstin Elisabeth Auguste, deren Schwarm und Liebhaber er bald wurde.
Die Kurpfalz erfüllte ihre Verpflichtungen im Kurrheinischen Kreis der Reichsarmee mit dem Infanterie-Regiment von Effern, dem II. Bataillon Kurpfalz Garde zu Fuß, und zwei Schwadronen vom Reiter-Regiment Prinz Friedrich Michael von Zweibrücken. Im Oberrheinischen Kreis dienten die Infanterie-Regimenter Nassau-Weilburg, und Pfalzgraf von Zweibrücken, sowie die Oberrheinische Kreis-Eskadron.
Im Rahmen eines Subsidienvertrages mit Frankreich, stellte die Kurpfalz ab 1757 außerdem ein Corps mit 10 Infanterie-Bataillonen der Infanterie-Regimenter von Osten, von Birkenfeld, von Baaden, und von Preysing, für den Dienst in der französischen Armee. Der Subsidienvertrag wurde seitens der Kurpfalz nicht verlängert und die Reste des 6.000 Mann starken Corps kehrten am 1. Januar 1759 in die Pfalz zurück. Als Pfalzgraf Friedrich Michael von Zweibrücken 1758 seinen Dienst als Oberbefehlshaber der kombinierten Kaiserlichen und Reichs Executions Armée antrat, brachte er das 800 Mann starke Leib-Dragoner-Regiment Frau Kurfürstin von der Pfalz mit. Am 11.05.1759 gingen drei Schwadronen der Kurpfalz Dragoner in preußische Gefangenschaft.
Infanterie | Inhaber | Dienstzeit | Garnison |
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1.) Infanterie-Regiment von Isselbach | Freiherr Friedrich von Isselbach | 1750–1763 | Düsseldorf |
2.) Infanterie-Regiment von Osten | Freiherr Christian Georg von Osten | 1750–1763 | Düsseldorf |
3.) Infanterie-Regiment von Effern | Graf Joseph von Effern | 1755–1769 | Neuburg an der Donau, Saldenburg |
4.) Infanterie-Regiment Pfalzgraf von Birkenfeld | Pfalzgraf und Herzog Johann von der Pfalz-Birkenfeld-Gelnhausen | 1755–1769 | Jülich |
5.) Garde-Grenadier-Regiment | Pfalzgraf Prinz Friedrich Michael von Zweibrücken-Birkenfeld | 1751–1757 | Mannheim |
5.) Garde-Regiment zu Fuß | Pfalzgraf Prinz Friedrich Michael von Zweibrücken-Birkenfeld | 1757–1767 | Mannheim |
6.) Infanterie-Regiment von Baaden | Freiherr Reinhard von Baaden | 1752–1778 | Düsseldorf |
7.) Infanterie-Regiment Pfalzgraf von Zweibrücken | Pfalzgraf und Herzog Karl III. August Christian von der Pfalz-Birkenfeld-Zweibrücken | 1751–1775 | Mannheim |
8.) Infanterie-Regiment von Preysing | Freiherr Joseph Philipp von Preysing | 1755–1762 | Heidelberg |
8.) Infanterie-Regiment von Rodenhausen | Freiherr Carl von Rodenhausen | 1762–1790 | Heidelberg |
9.) Infanterie-Regiment von Nassau-Weilburg | Fürst Carl Christian von Nassau-Weilburg | 1755–1759 | Mannheim |
9.) Infanterie-Regiment von Fürstenberg | Freiherr Wilhelm von Fürstenberg | 1759–1766 | Mannheim |
Kavallerie | Inhaber | Dienstzeit | Garnison |
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Kurpfalz Garde du Corps (Leibgarde zu Pferd) |
Pfalzgraf Prinz Friedrich Michael von Zweibrücken-Birkenfeld | 1751–1775 | Mannheim |
Reiter-Regiment Prinz Friedrich Michael von Zweibrücken | Pfalzgraf Prinz Friedrich Michael von Zweibrücken-Birkenfeld | 1751–1775 | Heidelberg und Mosbach |
Oberrheinische Kreis-Eskadron | Pfalzgraf Prinz Friedrich Michael von Zweibrücken-Birkenfeld | 1712–1770 | Oberamt Oppenheim |
Leib-Dragoner-Regiment Frau Kurfürstin von der Pfalz | Elisabeth Augusta Kurfürstin von der Pfalz | 1756–1763 | Mannheim |
Husaren-Kompagnie von Hauzenberg | von Hauzenberg | 1756–1763 | ? |
Husarenkorps Merckel | von Merckel | 1760–1764 | Neuenburg an der Donau? |
Artillerie & Genie | Chef | Dienstzeit | Garnison |
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Artillerie-Kompanie Mannheim | Kapitän Major Peter Armann | 1756–1763 | Mannheim |
Artillerie-Kompanie Jülich | Hauptmann Michael Joseph Laub | 1756–1763 | Jülich |
Artillerie-Kompanie Düsseldorf | Obristleutnant Johann Mayer | 1756–1763 | Düsseldorf |
Ingenieurcorps | Obristleutnant Karl Maximilian von Pfister | 1756–1763 | Mannheim |
Invalidencorps | ? | 1756–1763 | ? |