Infanterie-Regiment Prinz Ysenburg (Nr. 4)
Landgrafschaft Hessen-Kassel, 1748–1759
Das Infanterie-Regiment Prinz Ysenburg gehört 1748 bis 1759 dem Generalmajor Johann Casimir Prinz zu Isenburg, einem jüngeren Bruder des hessen-kasselschen Generalleutnants Christian Ludwig Graf zu Isenburg. Im Siebenjährigen Krieg kämpft das Regiment in englischem Sold für die preußisch-englische Allianz. 1756 nimmt es wegen einer befürchteten französischen Landung an der Expedition des 8000 Mann starken hessischen Hilfscorps nach England teil.
Im März 1757 kehrt das Regiment nach Deutschland zurück, schifft sich bei Stade aus, und tritt mit den hessischen Truppen sofort zu dem Heer über, welches sich unter dem Herzog von Cumberland an der mittleren Weser sammelt und hier alsbald der kaiserlichen Reichsarmee und kombinierten französischen Armee unter dem Marschall de Contades gegenübersteht.
Die dunkelblaue Uniform mit paillen Aufschlägen und weißen Schleifen macht dieses Infanterie-Regiment besonders reizvoll für Wargamer, die eine farbenprächtige alliierte Armee des 18. Jahrhunderts aufstellen möchten. Die hessische Infanterie war nach preußischem Vorbild uniformiert und ausgerüstet.
Inhaber
- Generalmajor Johann Casimir Prinz zu Isenburg-Birstein, 1748–1759
Kommandeur
- von Urff, 1754–1759
- Oberst J.A.F. von Bischhausen, 1759
Uniform
- Dunkelblauer Rock mit gelben Knöpfen und weißen Schleifen
- Pailler Kragen
- Paille Rabatten mit weißen Schleifen und gelben Knöpfen
- Paille Aufschläge darüber zwei Knöpfe und Schleifen
- Paille Schoßumschläge
- Pailler Acheldragoner
- Rote Halsbinde (weiß für Offiziere)
- Pailles Kamisol mit gelben Knöpfen
- Paille Kniehosen
- Schwarze Gamaschen mit gelben Knöpfen
- Schwarzer Dreispitz mit gelber Borte und paille Puschel
- Preußische Grenadiermütze mit gelbem Vorderblech, paillefarbenem Sack, gelbem Kranz,
gelber Litze, und paille Puschel - rot-weißer Puschel für Unteroffiziere
- Offiziersdegen, silberner Ringkragen, und silberne Schärpe, rot durchwirkt, für Offiziere
Grenadiere des hessischen Infanterie-Regiments Prinz Ysenburg marschieren vom Schlachtfeld bei Bergen ab. Die 40 mm großen Zinnfiguren wurden mit Gießformen von Nürnberger Meisterzinn von Hand gegossen und mit Künstler-Acrylfarbe bemalt.
Feldzugsgeschichte
- Expedition nach England, 1756–1757
- Besetzung von Paderborn, 20.05.1757
- Schlacht bei Hastenbeck, 1757
- Gefecht bei Sandershausen, 23.07.1758
- Schlacht bei Lutterberg, 10.10.1758
- Schlacht bei Bergen, 1759
Verbleib
- Infanterie-Regiment von Bischhausen, 1759
- Infanterie-Regiment von Wilcke, 1762
- Infanterie-Regiment von Donop, 1764
- Infanterie-Regiment von Knyphausen, 1784
- Infanterie-Regiment von Hanstein, 1788
- Infanterie-Regiment von Kospoth, 1789
- Infanterie-Regiment von Biesenrodt, 1801
- Infanterie-Regiment Kurprinz, 1805–1806
- 2. Kurhessisches Infanterie-Regiment Nr. 82, 1902
- 17. Infanterie-Regiment, 5. Kompanie, 1921
Generalmajor Johann Casimir Prinz zu Isenburg fiel 1759 in der Schlacht bei Bergen. Er war eines der ranghöchsten Opfer des Siebenjährigen Krieges.
Bibliographie
- Funcken: Historische Uniformen 18. Jahrhundert, Band 2, Seite 90
- Funcken: Historische Uniformen, Seite 48
- Knötel, Herbert d.J.; Lezius, Martin: Deutsche Uniformen im Zeitalter Friedrichs des Großen (Dresd. 1932)
- Witzel, Rudolf: Hessen Kassels Regimenter in der Alliierten Armee 1762 (Norderstedt 2007)