Front

Front.

Front (Fronte, franz. front, v. lat. frons, »Stirn«), die Vorderseite von Gebäuden (s. Fassade); militärisch die dem Feind zugekehrte breite Seite einer Truppenaufstellung, der feindlichen annähernd gleichlaufend. Bei Festungen mit einer Kernumwallung wird die Linie zwischen zwei ausspringenden Winkelnspitzen auf einer Polygonseite mit Front bezeichnet, bei Fortsfestungen bildet die Linie von einer Fortsspitze zur nächstgelegenen eine Front.

Frontlinie, die vordere Linie einer Truppenaufstellung, einer Stellung. Frontmarsch, der Marsch einer Kompanie, Eskadron etc. in Linie, in Kompanie-, Eskadronfront; Frontalmarsch, der von einer größeren Truppenabteilung in ihrer ganzen Frontbreite ausgeführte Marsch auf vorwärts derselben gelegene Ziele. Frontausdehnung, der Raum, den der Truppenteil in der vorderen Gefechtslinie einnimmt, z. B. Infanteriebrigade etwa 1200 m, Armeekorps 4–5 km.

Bei der Frontalschlacht erfolgt der Zusammenstoß der beiderseitigen Streitkäfte annähernd parallel. Der Frontalangriff, meist in Verbindung mit Flankenangriff (Umfassung und Umgehung), ist die gebräuchlichste Angriffsart der neueren Zeit (Wörth, Gravelotte 1870). Eine Frontveränderung im wirksamen Feuerbereich ist sehr verlustreich. Fronthindernisse, wenn unter dem wirksamen Feuer des Verteidigers gelegen, sind eine vorzügliche Verstärkung einer Stellung. Natürliche Fronthindernisse können sein: Wasserläufe, Weichland, undurchdringlicher Wald; künstliche Fronthindernisse: Drahtzäune, Minen etc. Frontdienst, der Dienst bei der Truppe, im Gegensatz zum Dienst bei den Stäben, Kriegsministerium, Unterrichtsanstalten etc. (daher Frontoffizier). Frontmachen, eine militärische Ehrenbezeigung von Offizieren und Mannschaften vor dem Landesherrn und dessen Familie, von Unteroffizieren und Mannschaften vor den direkten Vorgesetzten.

Strategische Front

Strategische Front, im Krieg diejenige Seite eines Heeres, die dem Gegner zugekehrt ist. Sie stellt sich als eine Linie dar, welche die vordersten Heeresabteilungen verbindet. Ihre Lage ist im allgemeinen um so günstiger, je mehr sie zu den eigenen rückwärtigen Verbindungen oder der Rückzugslinie senkrecht steht. Im weiteren Sinne geht sie als strategische Front eines Landes in den Begriff der strategischen Grenze über.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe