Leib-Infanterie-Regiment
Herzogtum Württemberg 1756–1763
Beim Amtsantritt Herzog Karl Eugens von Württemberg im Jahre 1744, war das Leib-Regiment das einzige Infanterie-Regiment des Herzogtums Württemberg. Aus dem Leib-Regiment gingen in der Folge die anderen Infanterie-Regimenter des Herzogtums hervor.
Der Regimentsstab bestand aus 17 Mann, dem Chef, Oberst, Oberstleutnant, zwei Majoren, Regiments-Quartiermeister, Auditor, Adjutant, dem Regiments-Feldscherer, Regiments-Tambour, Bataillonspfeiffer, sechs Hautboisten und dem Profos. Die Kompanien des Leib-Regiments waren jeweils 100 Mann stark, nämlich sechs Offiziere, neun Unteroffiziere, fünf Tamboure und Pfeiffer, und 80 Mann bei den Grenadieren, und je drei Offiziere, neun Unteroffiziere, sechs Gefreite, drei Tamboure und 79 Mann in den Musketierkompanien.
Inhaber
- Herzog Karl Eugen von Württemberg
Kommandeur
- Herzog Karl Eugen von Württemberg, 1756–1758
- Generalleutnant von Werneck, 1758–1763
- Oberst Christoph Friedrich von Gabelenz, 1763
Gliederung
- Regimentsstab
- 1. Grenadier-Kompanie
- 2. Grenadier-Kompanie
- 1. Kompanie (Leibkompanie)
- 2. Kompanie
- 3. Kompanie
- 4. Kompanie
- 5. Kompanie
- 6. Kompanie
- 7. Kompanie
- 8. Kompanie
- 9. Kompanie
- 10. Kompanie
- Zwei 3-Pfünder Bataillonsgeschütze
Bibliographie
- Knötel-Sieg: Handbuch der Uniformkunde, pp. 77–79
- Knötel, Herbert d.J.; Lezius, Martin: Deutsche Uniformen im Zeitalter Friedrichs des Großen (Dresd. 1932)
- Mollo, John: Uniforms of the Seven Years’ War, 1756–63, Tafel 61
- Schick u. von Halem: Bilderlexikon der Uniformen von 1700 bis zur Gegenwart (Münch. 1982)
Uniform
- Dunkelblauer Rock preußischen Stils, mit weißen Knöpfen
- Karminroter Kragen
- Karminrote Rabatten mit 3 × 2 Knöpfen und weißer Litze darauf,
2 Knöpfe mit Litzenbesatz rechts und zwei Knopflöcher mit Litzenbesatz links darunter. - Karminrote Aufschläge mit 2 Knöpfe und weißer Litze
- Rote Schoßumschläge
- Dunkelblauer Achseldragoner links
- Silberne Schulterschnur rechts
- Schwarze Halsbinde
- Gelbes Kamisol mit weißen Knöpfen
- Weiße Kniehosen
- Schwarze Gamaschen mit weißen Knöpfen
- Schwarzer Dreispitz mit weißer Borte und schwarz/gelbem Puschel
- Preußische Grenadiermütze mit gelbem Vorderblech, rotem Sack,
weißer Litze, und schwarz/gelbem Puschel
Feldzugsgeschichte
- Feldzug in Schlesien, 1757
- Belagerung von Schweidnitz, 1757
- Schlacht von Breslau, 1757
- Schlacht bei Leuthen, 1757
- Feldzüge in Hessen, 1758–1759
- Gefecht bei Lutterberg, 1758
- Gefecht bei Lauterbach, 1758
- Feldzug in Schlesien, 1760
- Belagerung von Wittenberg, 1760
Verbleib
- 3. Württembergisches Infanterie-Regiment Alt-Württemberg Nr. 121, 1902
- 13. (1. Württembergisches) Infanterie-Regiment, 6. und 8. Kompanie, 1921
- 8. Württembergisches Infanterie-Regiment Großherzog Friedrich II. von Baden Nr. 126, 1902
- 13. (1. Württembergisches) Infanterie-Regiment, 15. Kompanie, 1921
In einer Illustration von Knötel ist die Regimentsfahne des Füsilier-Regiments von Württemberg dargestellt, die möglicherweise Aufschluss über die nicht näher bekannten Fahnen der übrigen württembergischen Infanterie-Regimenter geben kann. Württembergische Fahnen sollen das Motto „provide et constanter“ geführt haben.
Bibliographie
- Mollo, John: Uniforms of the Seven Years’ War, 1756–1763, Tafel 61