Obristlieutenant Johann Kasimir von Monkewitz
Johann Kasimir von Monkewitz, schaumburg-lippescher Obristlieutenant, im August 1722 zu Keydan in Litauen geboren, machte als preußischer Freikorporal die Schlachten von Hohenfriedeberg, Soor und Kesselsdorf mit, stand von 1751 bis 1755 als Fähnrich bei der gräflich Bentinckschen Schlosskompanie zu Knyphausen und trat als Lieutenant bei der Infanterie im Juli 1755 in den Dienst des Grafen Wilhelm von Bückeburg, der ihn bei Ausbruch des Siebenjährigen Krieges zum Rittmeister und Kommandeur seines 1753 errichteten Karabinierkorps ernannte. An der Spitze dieser Truppe, der „schwarzen Männer“, der „diables de Buckebourg“, hat er sich im Laufe des Krieges als kühner und umsichtiger Parteigänger einen beim Feind gefürchteten Namen gemacht. Wenn derselbe in den größeren Geschichtswerken wenig genannt wird, so liegt dies einesteils darin, dass die Leistungen der kleineren Kontingente in diesen Werken häufig zurückgedrängt und in den Schatten gestellt werden, anderenteils aber auch in Monkewitzs anspruchsloser und bescheidener Persönlichkeit. Trotzdem aber ist sein und seiner Truppe Andenken unvergessen. Gleich zu Beginn des Feldzuges von 1757, als die Alliierten die Spitzen ihrer Armee nach Westfalen Vortrieben, traten Monkewitzs Karabiniers vorteilhaft hervor, und als nach der Schlacht bei Hastenbeck, an der sie übrigens wenig Anteil gehabt hatten, Herzog Ferdinand von Braunschweig den Oberbefehl übernommen hatte und zu Ausgang des Winters 1758 seinen Siegesflug von der Elbe an den Rhein antrat, waren sie – wie im Jahr zuvor bei der Nachhut – jetzt bei der Avantgarde. Am 25. Februar rückte Monkewitz in Bremen ein, am 26. März überfiel er bei Bentheim einen bedeutenden feindlichen Transport, für sein tapferes Verhalten im Treffen bei Meer, am 5. August, verehrte ihm Graf Wilhelm einen Säbel.
Den Feldzug 1759 machte er bei der „kleinen“ Armee des Generals von Spörcken in Westfalen mit. Ein Überfall auf Buer am 4. Mai, wo er durch nachgemachte Geschütze den Feind täuschte und ihm, den erzeugten Schrecken benützend, großen Schaden zufügte, war einer seiner besten Streiche; für das Gefecht bei Klein-Dortmund, am 30. September, ward er vom Herzog Ferdinand belobt. Im Herbst dieses Jahres ward ihm zum ersten Mal, und zwar auf ausdrücklichen Befehl des Herzogs, das Kommando einer größeren Abteilung, für dieses Mal von 2 Bataillonen und 3 Schwadronen, übertragen. Zur Deckung der Belagerung von Münster mit verwandt, wies er des Feindes Entsatzversuche am 19. November in einem Gefecht bei Nottuln zurück. Später wurden ihm solche Kommandos öfter zu Teil. Der Winter verging mit Märschen und auf Vorposten.
Seit Anfang 1759 Major, machte er den Feldzug des Jahres 1760 wieder unter Spörcken mit. Im Laufe desselben widerfuhr ihm das Missgeschick, in einem Gefecht bei Wolfhagen, am 26. Juli, da sein Pferd, ein junger unbändiger Hengst – die Karabiniers ritten ausschließlich Hengste – mit ihm durchging, in Gefangenschaft zu geraten. Der Herzog von Broglie entließ ihn sofort auf Ehrenwort, und Herzog Ferdinand sorgte für seine baldige Auswechslung, worauf er wieder an den Feindseligkeiten in Westfalen und an den unruhigen Winterpostierungen an der Lippe Teil nahm.
In das Jahr 1761 fällt ein glänzendes, aber verlustvolles Gefecht bei Darfeld, wo er, ohne sein Schuld sehr exponiert, sich am 9. April durch eine starke feindliche Übermacht durchschlug. Besonders brauchbar erwies er sich für den Kundschafterdienst und das Nachrichtenwesen. Er war deshalb viel beim Erbprinzen von Braunschweig, mit welchem er u. a. am 26. Juni 1762 das von diesem unvorsichtig eingegangene, hartnäckige Reitergefecht bei Westerholt mitmachte. Als der Erbprinz bald darauf nach Hessen abmarschierte, ward Monkewitz als Chef des Stabes dem in Westfalen bleibenden General von Huth beigegeben. Als später auch Huth zur Verstärkung nach Westfalen gesandt wurde, empfahl diesem der Herzog, „in schwierigen Fällen sich des Rathes des Herrn von Monkewitz zu bedienen“. Nach geschlossenem Frieden verblieb Monkewitz, obgleich sein Corps, welches bei Beginn des Krieges nur 75 Mann zu Pferd und 50 zu Fuß zählte, im Laufe desselben aber auf eine Stärke von je 100 Mann gebracht war, erheblich reduziert wurde und bald seine Pferde ganz verlor, im bückeburgischen Dienst; Anerbieten, nach Preußen oder Braunschweig überzutreten, schlug er aus. Er starb am 1. Februar 1789 zu Bückeburg.
G. W. v. Düring, Geschichte des Schaumburg-Lippe-Bückeburgischen Karabinier- und Jäger-Corps, Berlin, Posten und Bromberg 1828. – Zur Erinnerung an den Herrn von Monkewitz von H. F. Froniep, Bückeburg 1789 (in der Bibliothek des Gymnasiums zu Bückeburg).
Poten, Bernhard von, „Monkewitz, Johann Kasimir von“ in: Allgemeine Deutsche Biographie 22 (1885), S. 169-171