Britische Husaren, Krimkrieg 1854

Testbericht der 1:72 Figuren von Italeri

Britische Husaren, 1:72 Figuren Italeri 6052.

Die 11th (Prince Albert’s Own) Hussars nahmen am 25. Oktober 1854 am Todesritt der leichten Brigade während der Schlacht von Balaklawa teil. Die Abbildung auf der Vorderseite der Verpackung zeigt anscheinend einige Überlebende der Attacke beim Einbruch in die Feuerstellung einer russischen Batterie. Allerdings focht das Regiment damals im Dolman, denn die Pelze waren noch nicht angelandet worden. Die ESCI-Figuren, von Italeri neu aufgelegt, eignen sich daher besser als britische Husaren der Napoleonischen Kriege. Tatsächlich hat ESCI in der Folge genau diese fünf Figuren als Grundstock für napoleonische Husaren verwendet und lediglich zwei weitere Posen hinzugefügt.

Inhalt

12 Husaren in 5 Posen – 24 mm Körpergröße entsprechen 173 cm

  • Trompeter (1)
  • Husar mit erhobenem Säbel (2)
  • Husar mit erhobenem Säbel, Karabiner umgehängt (3)
  • Husar mit halb erhobenem Säbel, Karabiner umgehängt (3)
  • Husar mit gesenktem Säbel (3)

12 Pferde in drei Posen – 22 mm Stockmaß entsprechen 158 cm Widerristhöhe

Bewertung

Gute Themenwahl, die britischen Husaren von ESCI/Italeri wirken realistischer als ihre Vorgänger von Airfix. Offiziere der 11th Hussars unterschieden sich von gemeinen Husaren durch gelbe Schnüre und Knöpfe an Dolman und Pelz, weshalb die Husaren von ESCI gut als Offiziere verwendet werden können. Die Husaren tragen die in den Napoleonischen Kriegen und später üblichen Overalls über den Stiefeln. Wer die Figuren als frühere Husaren verwenden möchte, könnte die fehlenden Stiefel einfach aufmalen.

Der Trompeter ist ohne Karabiner richtig dargestellt, aber die anderen vier Husaren müssten durchgängig mit Karabinern bewaffnet sein. Die Husaren im Hellwigschen Streifkorps, 1813 mit britischen Uniformen ausgestattet, führten hingegen nur im zweiten Glied Karabiner, das erste Glied war mit Lanzen bewaffnet. Allerdings trugen die Hellwigschen Husaren den tuchenen Sack (in Preußen Kolpak genannt) an der linken Seite der Pelzmütze.

Die Pferde sind mit Satteldecke und Mantelsack ausgerüstet, aber die Holfter fehlen. Im Felde war es bei der leichten Kavallerie üblich, Sattel und Holfter mit einem Schafspelz abzudecken, dessen Rand mit regelmäßig gezacktem, farbigem Tuch verziert war. Anspruchsvolle Sammler werden die Pferde also entsprechend nachrüsten. Dieser Aufwand lohnt sich, wenn überhaupt, nur bei den beiden trabenden Pferden, denn der Passgänger ist als Kavalleriepferd gar nicht zu gebrauchen. Wer schönere Pferde für diesen Umbau verwenden möchte, wird bei der schwedischen Reiterei von Revell fündig.

Am Zaumzeug der Pferde fehlen die Kandare, Trensen- und Kandarenzügel. Tatsächlich wirken Zügel viel realistischer, wenn sie aus Papier oder Metallfolie selbst hergestellt und von der Kandare des Pferdes in die Hand des Reiters geführt werden. Dioramenbauer scheuen den sehr aufwendigen, massenhaften Umbau von Pferden und Wargamer bevorzugen robustere Modelle, weshalb anmodellierte Zügel beim Kunden meist besser ankommen.

Historische Verwendung

Interessante Umbauten

  • Husaren des Hellwigschen Streifkorps
    mit Pelzmützen der älteren Airfix-Husaren oder entsprechenden Umbauten
  • Husaren anderer kriegführender Parteien der Napoleonischen Kriege

Von der Kopfbedeckung und der Pferdeausrüstung abgesehen, waren Husaren des 18. und frühen 19. Jahrhunderts ziemlich ähnlich uniformiert, weshalb die britischen Husaren von Italeri durchaus für andere Armee verwendet werden können.

Italeri Figuren

Figuren des Krimkrieges