Britische Husaren, 1806–1815

Testbericht der 1:72 Figuren von ESCI

Britische Husaren, 1806–1815, 1:72 Figuren ESCI P-230.

Der britische Thronfolger Georg August Friedrich von Hannover, Prince of Wales, und seit 1796 Inhaber des 10th (Prince of Wales’s Own) Regiment of (Light) Dragoons, ließ sein Dragonerregiment im Jahre 1806 als erstes britisches Kavallerieregiment in Husarenuniform einkleiden. Ein Jahr später folgten die 7th, 15th, und 18th Light Dragoons (Hussars) diesem Beispiel. Im Jahr 1815 wurde die Pelzmütze der britischen Husaren durch den Tschako ersetzt.

Inhalt

12 Husaren in 7 Posen – 24 mm Körpergröße entsprechen 173 cm

  • Trompeter (1)
  • Husar mit erhobenem Säbel (1)
  • Husar mit erhobenem Säbel, Karabiner umgehängt (2)
  • Husar mit halb erhobenem Säbel, Karabiner umgehängt (2)
  • Husar mit gesenktem Säbel (2)
  • Husar mit Pistole (2)
  • Husar mit Karabiner (2)

12 Pferde in drei Posen – 22 mm Stockmaß entsprechen 158 cm Widerristhöhe

Bewertung

Gute Themenwahl, die britischen Husaren von ESCI wirken realistischer als ihre Vorgänger von Airfix. Die Husaren tragen die in den Napoleonischen Kriegen und später üblichen Overalls über den Stiefeln. Wer die Figuren als frühere Husaren verwenden möchte, könnte die fehlenden Stiefel einfach aufmalen.

Der Trompeter ist ohne Karabiner richtig dargestellt, aber die anderen sechs Husaren müssten durchgängig mit Karabinern bewaffnet sein. Die Husaren im Hellwigschen Streifkorps, 1813 mit britischen Uniformen ausgestattet, führten hingegen nur im zweiten Glied Karabiner, das erste Glied war mit Lanzen bewaffnet. Allerdings trugen die Hellwigschen Husaren den tuchenen Sack (in Preußen Kolpak genannt) an der linken Seite der Pelzmütze.

Die Pferde sind mit Satteldecke und Mantelsack ausgerüstet, aber die Holfter fehlen. Im Felde war es bei der leichten Kavallerie üblich, Sattel und Holfter mit einem Schafspelz abzudecken, dessen Rand mit regelmäßig gezacktem, farbigem Tuch verziert war. Anspruchsvolle Sammler werden die Pferde also entsprechend nachrüsten. Dieser Aufwand lohnt sich, wenn überhaupt, nur bei den beiden trabenden Pferden, denn der Passgänger ist als Kavalleriepferd gar nicht zu gebrauchen. Wer schönere Pferde für diesen Umbau verwenden möchte, wird bei der schwedischen Reiterei von Revell fündig.

Am Zaumzeug der Pferde fehlen die Kandare, Trensen- und Kandarenzügel. Tatsächlich wirken Zügel viel realistischer, wenn sie aus Papier oder Metallfolie selbst hergestellt und von der Kandare des Pferdes in die Hand des Reiters geführt werden. Dioramenbauer scheuen den sehr aufwendigen, massenhaften Umbau von Pferden und Wargamer bevorzugen robustere Modelle, weshalb anmodellierte Zügel beim Kunden meist besser ankommen.

Historische Verwendung

  • Britische Husaren der Napoleonischen Kriege, 1806–1815
  • King’s German Legion (KGL) Husaren der Napoleonischen Kriege, 1806–1815
  • Hannoversche Husaren der Napoleonischen Kriege, 1806–1815

Interessante Umbauten

  • Husaren des Hellwigschen Streifkorps
    mit Pelzmützen der älteren Airfix-Husaren oder entsprechenden Umbauten
  • Husaren anderer kriegführender Parteien der Napoleonischen Kriege

Von der Kopfbedeckung und der Pferdeausrüstung abgesehen, waren Husaren des 18. und frühen 19. Jahrhunderts ziemlich ähnlich uniformiert, weshalb die britischen Husaren von Italeri durchaus für andere Armeen verwendet werden können.

Britische Figuren der Napoleonischen Kriege