Trab

Trab.

Trab, bei der Reiterei, besteht in einer starken, mehr oder weniger geschwinden, abwechselnd erhobenen und vorwärts gehenden Bewegung zweier in das Kreuz gegenüber stehenden Füße eines Pferdes, welche jedesmal zugleich aufgehoben und niedergesetzt werden. Auf das Kommando: „Eskadron – Trab!“ lässt der Reiter die Zügel etwas nach, und drückt beide Waden (Schenkel) gelassen hinter dem Gurt an, doch etwas stärker als beim Schritt, aber ohne zu stoßen. Fällt das Pferd hierauf in einen mäßigen Trab, so sucht der Reiter das angenommene Tempo beizubehalten, und in dem ihm vorgeschriebenen ruhigen Sitz zu bleiben, ohne den freien ungezwungenen Anstand zu verlieren; sobald das Pferd aber stärker ausschreiten will, müssen die Zügel unmerklich angenommen werden. Soll ein rascher Trab stattfinden, so wird hierzu „Stärker!“ kommandiert, und selbiger durch die Wiederholung der Schenkelhilfen, oft auch nur durch Nachlassen der Zügel bewirkt. Wird wiederum der gemäßigte Trab verlangt, so erfolgt solcher auf das Kommando: „Kürzer!“ durch das Annehmen der Faust, und durch einen gleichzeitig gelinden Druck der Schenkel.

Der Reiter muss den stärkeren Bewegungen, die ihm das Pferd beim Trab mitteilt, nicht entgegen streben, welches dem erforderlichen Anstand schaden, und eine baldige Ermüdung erzeugen würde, sondern er muss vielmehr, seinen Oberleib senkrecht, den Rücken festhaltend, sich so in die Höhe heben lassen, ohne den Sattel mit seinem Gesäß ganz zu verlassen, dabei die Lenden, anstatt sie zu sehr anzuklemmen, wohl ausstrecken, die Hacken herunter drücken, und die Arme dicht am Leibe halten. Das Antraben von der Stelle, wobei auf den senkrechten Hang des Oberleibes zu halten ist, fener der Übergang von dem gewöhnlichen Traben in das stärkere, und entgegengesetzt, oder aus dem Trabe zu dem Schritt, so wie zum Galopp, muss fleißig geübt werden; hierdurch lernt der Reiter Faust und Schenkel in gehöriger Übereinstimmung gebrauchen.

Eine besondere Art ist der zusammengenommene Trab. Der Reiter nimmt dabei fortwährend das Vorderteil des Pferdes mit den Zügeln auf, und treibt das Hinterteil durch das Anlegen der Schenkel heran, wodurch das Pferd ins Gleichgewicht gebracht wird. Der zusammengenommene Trab darf aber nur in sehr kurzen Absätzen geübt werden, da er das Pferd sehr angreift.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Trab, Traben, s. Gangart und Pferde; vgl. auch Traber und Trabrennsport.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe