Karabiner

Karabiner.

Karabiner, heißen in Deutschland die kurzen flintenähnlichen Feuergewehre der Reiterei, teils mit ganzem, teils mit halbem Schaft. Die Bestandteile derselben sind, das Bajonett und einige Beschläge ausgenommen, dieselben, wie bei der Flinte; bei einigen steckt der Ladestock nicht in dem Schaft, sondern wird an einem besonderen Riemen getragen. An der Seite des Karabiners, dem Schloss gegenüber, befindet sich die Karabinerstange, von Eisen, an welcher ein Ring auf und abläuft, und an welchem der Reiter den Karabiner in den Haken hängt, welchen er am Bandelier trägt. Die ganze Schwere des Karabiners beträgt meistens 4 ½ bis 5 und 6 Pfund.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Karabiner (franz. carabine), eine für bequemen Gebrauch der Kavallerie erleichterte, um 25–30 cm verkürzte, nach dem System des betreffenden Armeegewehrs gebaute, die gleiche Munition verwendende Handfeuerwaffe. Zunächst Bewaffnung der Kavallerie, gab man den Karabiner auch Artillerie-, Verkehrs-, Sanitätstruppen etc. Alsdann wird er auch als Stutzen, Kurzgewehr etc. bezeichnet, z. B. Österreichischer Repetierstutzen, M.95.

Da im modernen Kriege die Reiterei einer möglichst leistungsfähigen Handfeuerwaffe bedarf, so ist man bestrebt, den Karabiner durch das Infanteriegewehr zu ersetzen. Die Bestrebungen, auch für diese längere Waffe eine einwandfreie Trageweise zu Pferde zu finden, sind seit dem südafrikanischen Krieg besonders in Großbritannien zu bemerken.

Bibliographie

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Handfeuerwaffen