Hannoversche Artillerie im Siebenjährigen Krieg, 1756–1763

Kurfürstlich braunschweig-lüneburgische Artilleristen im Siebenjährigen Krieg. Die 40 mm großen, selbstgegossenen Zinnsoldaten von Holger Eriksson wurden mit Prince August Zinngießformen hergestellt, und 1973 mit damals üblichen Humbrol Kunstharz-Emaillacken bemalt. Die Soldaten eignen sich als Bedienung der Bataillons-, Feld- und Belagerungsgeschütze der hannoverschen Armee. Geschütze, Wagen, Lafettenkästen, Richt- und Hebebäume, Wischer, Setzer und anderes Gerät der hannoverschen Artillerie waren dunkelrot lackiert, die Beschläge schwarz.
„Artillerie-Corps. Standquartier Hannover und die Festungen. Siehe Vorstellung No. 42. Man weiß nicht, wenn dieses Corps errichtet worden, die erste Vermehrung desselben erfolgte im Jahr 1705, da des Herzogs Georg Wilhelm von Zelle Artilleristen nach desselben Tode dazu gestossen wurden. 1732 ward das Corps auf 3. Compagnien, und 1756 noch mehr verstärkt. Der erste Chef dieses Corps, von dem man Nachricht hat, ist der Generalmajor Bobard gewesen. Diesem folgte 1689 der Brigadier Braun, ferner der Obrist Bodeck, und der Obrist Strackwitz, 1715 der Brigadier von Welling, 1734 der Obrist Johann Jakob Brückmann, welcher den zweiten November 1750 als Generalmajor gestorben, den 23. September 1752 der Obrist Christian Gustav Hermanns, und als dieser im März 1758 einen Gnadengehalt bekam, der Obrist Anton Ulrich Braun, welcher anjetzo Generalmajor ist.
Wenn ich die besonderen Fälle, wo dieses Corps vorzügliche Dienste geleistet, anführen wollte: so müsste ich ein Verzeichnis aller Belagerungen, Schlachten, und übrigen blutigen Vorfälle, denen die Churbraunschweig-lüneburgischen Völker beygewohnt, liefern. Es ist ohne mein Anführen bekannt, dass bey den Schlachten und Eroberungen oft das meiste auf die gute Bedienung des Geschützes ankommt. Ich begnüge mich also zu sagen, daß das Artilleriewesen durch die Bemühungen der Obern in den letztern Zeiten einen großen Grad der Vollkommenheit erlangt, und daß in den neuern Schlachten das hannöversche Geschütz vorzüglich gute Dienste gethan.1“
Figuren der Hannoverschen Artillerie
- Geschützführer und Kanonier mit Stückkugel, 40 mm Prince August PA3118
- Kanonier mit Wischer/Setzer, Kanonier mit Richtbaum, 40 mm Prince August PA3119
- Geschützführer mit Monokular, 28 mm Venture Miniatures 7H29
- Artillerist mit Wischer und Setzer (Nr. 1), 28 mm Venture Miniatures 7H25
- Ladekanonier mit Kanonenkugel (Nr. 2), 28 mm Venture Miniatures 7H27
- Artillerist mit Luntenspieß (Nr. 3), 28 mm Venture Miniatures 7H28
- Hilfskanoniere mit Richtbaum (Nr. 7), 28 mm Venture Miniatures 7H26
- Hannoversche Bataillonsgeschütze (2) und Artilleristen (4), 20 mm Outland 20909
- Hannoversches mittleres Feldgeschütz und Artilleristen (4), 20 mm Outland 20910
- Hannoversches schweres Feldgeschütz und Artilleristen (4), 20 mm Outland 20911
- Hannoversche Artillerie, 15 mm Old Glory SYH-06
Uniform
- Hellblauer Rock mit messingnen Knöpfen
- Rote Aufschläge mit drei Knöpfen
- Rote Schoßumschläge mit einem Knopf
- Schwarze Halsbinde
- Rotes Kamisol mit messingnen Knöpfen
- Paille Kniehosen
- Weiße Gamaschen
- Dreispitz mit schwarzer Bandkokarde, gelbem Cordon und goldenem Hutknopf, sowie kleinen gelben Seitenpuscheln
- Lederbrauner Leibriemen
- Infanteriesäbel mit messingner Parierstange, und schwarzer Scheide mit messingnem Mundblech und Ortband, an einem lederbraunen Bandelier
- Weiße Patronentasche vorne am Leibriemen
- Goldene Borte am Kamisol und den Aufschlägen für Unteroffiziere
1 Raspe: Accurate Vorstellung der saemtlichen Kayserlich Koeniglichen Armeen, zur eigentlichen Kentniss der Uniform von jedem Regimente : Nebst beygefügter Geschichte, worinne von der Stiftung, denen Chefs, der Staercke und den wichtigsten Thaten jedes Regiments Nachricht gegeben wird; S. 38–39 (Nürnberg, 1762)↩