Panzerkampfwagen IV Ausführung F1

Testbericht des 1:76 Modells von Airfix

Panzerkampfwagen IV Ausf. F1, 1:76 Modellbau Airfix 02308.

Mittlere Panzerkampfwagen IV wurden während des Krieges an allen Fronten eingesetzt. Als Unterstützungsfahrzeug entwickelt, trug der Panzer IV zunächst eine kurze 7,5 cm Kanone mit guter Sprengwirkung, die allerdings die Panzerung der britischen Matilda- und Churchill-Panzer nicht durchschlagen konnte. Der Panzer IV Ausf. F1 war deutlich besser gepanzert als die älteren Ausf. A, B, C und D, und mit insgesamt 437 Stück der am häufigsten gebaute Typ. Die Ausführung E trug außen am Fahrzeug montierte Zusatzpanzerung und war damit ähnlich gut gepanzert wie F1.

Inhalt

Pz.Kpfw. IV Ausf. F1

Bewertung

Gute Themenwahl, der Pz.Kpfw. IV mit kurzer 7,5 cm Kanone war ein wichtiges Unterstützungsfahrzeug der Panzereinheiten. Das maßstabsgetreue Modell von Airfix zeigt viele Details und verfügt über externe Zuladung wie Erstatzteile für Kette und Laufrollen, Werkzeug und einen Benzinkanister. Luken im Turm und in der Wanne können offen oder geschlossen dargestellt werden, Panzerfahrer fehlen jedoch. Wahlweise kann die Ausf. F1 oder F2 gebaut werden. Letztere war mit der 7,5 cm L/43 Kanone ausgestattet und trat ab Juni 1942 gegen T-34 und KV Panzer an.

Die Bauteile des Panzerkampfwagen IV passen gut zusammen, müssen vor dem Zusammenbau aber von deutlichen Gussnähten befreit werden. Der Panzer IV von Airfix ist kompatibel mit Modellen von Fujimi, Nitto, Matchbox und VAC-U-CAST.

Mittlerer Schwierigkeitsgrad. Wanne und Turm sind leicht zu bauen, viele Kleinteile und Sehschlitze sind bereits angegossen. Beim Bau des Raupenantriebs wird allerdings viel Geduld verlangt. Mit 60 Teilen ist dieser Bauabschnitt aufwendiger als der gesamte Panzerspähwagen »Puma« von Matchbox. Laufrollen und Walzen sind derart klein, dass sie nur mit Mühe von Gussnähten befreit werden können. Die Seitenteile mit Laufrollen und Antriebsrädern sollten mindestens 24 Stunden trocknen, damit sie sich nicht unter der Spannung der Ketten verbiegen oder abbrechen.

Die Ketten sind nach dem veralteten Loch-und-Niet Prinzip aufgebaut, an dem schon Generationen von Modellbauern verzweifelt sind. Wir raten von dem Vorschlag des Herstellers ab, die Ketten mit Garn zu vernähen. Die Nahtstelle wird durch Einstiche geschwächt und reißt bei gespannter Kette schnell ein. Wir fixierten die Kette mit etwas Heißkleber an den Unterseiten der acht Laufrollen. Panzerketten aus Weichplastik verändern mit der Zeit ihre chemische Zusammensetzung und verwandeln sich in eine klebrige Masse. Dieser Alterungsprozess kann verzögert werden, indem man die Ketten beidseitig mit Lack versiegelt.

Am Heck, schräg links über dem Auspuff, fehlt die Nebelkerzenabwurfvorrichtung des Panzer IV F1/F2. Die NkAV, samt gepanzerter Abdeckung, lässt sich mit einem kleinen Stück Polystyrolstab ganz einfach nachrüsten. Ab 1942 können im Werk überholte Panzer IV Ausf. F1/F2 mit einem Nebelkerzen-Wurfgerät nachgerüstet werden.

Die Stahlwinde 10 t auf der linken Kettenabdeckung besteht nur aus einem flachen Gehäuse mit Fuß; Stirnradgetriebe, Kurbel, und die Kralle am oberen Ende fehlen. Der Unterlegklotz für die Winde befindet sich an der linken vorderen Wannenseite.

Abzeichen für Nr. 141 (1. Kompanie, 4. Zug, 1. Fahrzeug) eines nicht genannten Verbandes des Afrika Korps liegen bei. Hier wurde am falschen Ende gespart und ein attraktives Zusatzgeschäft ausgelassen. Wenn dem Modell ein kompletter Zeichensatz mit der Turmnumerierung einer Panzerkompanie beiliegt, kommt der Sammler automatisch in die Versuchung, nicht nur dieses eine Fahrzeug zu bauen. Er benötigt dann mindestens vier Bausätze eines Typs, dazu Klebstoff, Farben, Pinsel, zusätzliche Maschinengewehre, Antennen, Benzinkanister, Tarnnetze, Panzerfahrer, Zelte, Kisten und vielerlei Zubehör um die Modelle feldmäßig auszustatten und komplette Panzerzüge aufzustellen. Ein relativ schwieriger Bausatz wie dieser hat eine Chance im Markt, wenn Wargamer auf den Geschmack kommen und das Modell am Fließband produzieren. Nur dann werden die besonderen Schwierigkeiten eines Bausatzes erkannt und in der Serienproduktion gelöst.

Das Modell ist ca. 5 % kleiner als der 1:72 Standard. Kein Problem, der Panzer IV Ausf. F1/F2 ist mit den Pz.Kpfw. IV Ausf. J von Fujimi und Pz.Kpfw. II, III und V von Matchbox kompatibel.

Historische Verwendung

  • 4. Zug der Panzerkompanien, mit 4–6 Fahrzeugen, 1939–1940
  • 4. Kompanie der Panzerbataillone, 1940–1943
    • Kompanie Führungsgruppe mit zwei Pz.Kpfw. IV F1
    • 1. Zug mit fünf Pz.Kpfw. IV F1
    • 2. Zug mit fünf Pz.Kpfw. IV F1 (fehlt 1940 noch in einigen Einheiten)
    • 3. Zug mit fünf Pz.Kpfw. II (Aufklärungszug, entfällt 1943)

Interessante Umbauten

  • Pz.Kpfw. IV Ausf. A, 1939–1940
  • Pz.Kpfw. IV Ausf. B, ohne Bug-MG, 1939–1942
  • Pz.Kpfw. IV Ausf. C, ohne Bug-MG, 1939–1942
  • Pz.Kpfw. IV Ausf. D, 1940–1943
  • Pz.Kpfw. IV Ausf. E, mit externer Zusatzpanzerung, 1941–1943
  • Pz.Kpfw. IV Ausf. F2, mit 7,5 cm L/43, June 1942–1943
  • Pz.Kpfw. IV Ausf. G1, mit Zusatzpanzerung und 7,5 cm L/43, August 1942–1945
  • Pz.Kpfw. IV Ausf. G2, mit Zusatzpanzerung und 7,5 cm L/48, August 1942–1945
  • Pz.Kpfw. IV Ausf. G3, mit 7,5 cm L/48, August 1942–1945
  • Pz.Kpfw. IV Ausf. H, mit 7,5 cm L/48, August 1942–1945
  • Pz.Kpfw. IV Ausf. J, mit 7,5 cm L/48, Juli 1944–1945

Pz.Kpfw. IV Ausf. F1 mit kurzer 7,5 cm Kanone erfüllten wichtige Unterstützungsaufgaben in den Panzerkompanien und Bataillonen der Wehrmacht. Panzer IV dienten lange Zeit neben dem Hauptkampfpanzer III der mit einer 5 cm L60 Kampfwagenkanone ausgestattet war und im September 1943 endgültig als veraltet eingestuft wurde. Daraufhin tauschten Pz.Kpfw. III und IV die Rollen. Neue Panzer IV wurden in den Ausführungen G und H gebaut und mit der langen 7,5 cm KwK L/43 oder L/48 als Hauptkampfpanzer eingestuft, die sich besser gegen T-34 und KV durchsetzen konnten. Die kurze 7,5 cm Kanone des Pz.Kpfw. IV F1 baute man stattdessen in Panzer III ein und verwendete sie als Pz.Kpfw. IIIN in der selben Unterstützungsrolle.

Das Modell von Airfix ist in der Version des Panzer IV Ausf. F1 einzigartig am Markt. Wargamer benötigen mindestens einen Zug dieser Fahrzeuge zur Aufstellung von Panzerkompanien oder Kampfgruppen. Das Modell kann wahlweise in der Ausführung F2 gebaut werden, die für den Umbau notwendige Kanone liegt bei. In diesem Fall kann die kurze 7,5 cm Kanone in den Panzer III Ausf. L von Matchbox eingebaut werden, um diesen als Panzer III Ausf. N in der Unterstützungsrolle zu verwenden, z. B. im Panzerbataillon einer Panzergrenadierdivision.

Panzer IV der Wehrmacht