Schaft

Schaft, kantiger oder runder Teil eines Körpers, der an seinen Enden an einen breiteren Teil anschließt, und zwar 1. Säulen- oder Pfeilerschaft, der zwischen Fuß und Kapital befindliche Teil; 2. Mauerschaft, ein Pfeiler als Teil einer Mauer: a) Fensterschaft, der zwischen zwei Fenstern stehende Pfeiler; b) Eckschaft, die zwischen der Ecke und dem letzten Fenster befindliche Mauer. – Weinbrenner

Quelle: Luegers Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften (Stuttg., Leipz. 1914)

Schaft, der lange, glatte Teile eines Dinges, z. B. der Vogelfeder, eines Schlüssels, eines Maschinenteils, eines Niets etc., der Lanzenstiel; der zur Handhabung der Handfeuerwaffen dienende Holzteil derselben, in dem Lauf und Schloss befestigt sind; manche Gewehre verfügen über einen durchgehenden Vollschaft, der bei anderen in Vorder- und Hinterschaft (Kolben) geteilt ist; auch soviel wie Säulenschaft, ein Teil des Webstuhls, des hohen Stiefels.

Schaft (Ankerschaft), s. Anker.

Über Schafte (Schachte) in der Nadelfabrikation s. Nadeln.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Schaft.

Schaft, des kleinen Feuergewehrs, besteht aus vier Hauptteilen, nämlich: dem Kolben, der Dünnung, dem Mittel- und dem Vorderschaft. Der Kolben ist der untere dicke Teil des Holzes, der beim Anschlagen gegen die Schulter gesetzt wird; an ihm befindet sich das Backenstück; bei Büchsen ist in demselben ein Schubkasten, mit dem Schieber und der Schieberfeder, um darin Kugelzieher, Krätzer, Stift und Steine zu verwahren. Die Dünnung ist diejenige Stelle, welche sich zwischen dem Kolben und dem Mittelschaft befindet, und im Anschlag von der rechten Hand umfasst wird; sie hat den Ausschnitt für den Abzug und einen Teil des Schlosses. Der Mittelschaft begreift das Stück von der Dünnung bis dahin, wo der Ladestock nicht mehr ganz vom Holz umfasst wird; der Vorderschaft macht das übrige des Schaftes aus; bei den Pistolen hat der Schaft anstatt des Kolbens einen Griff.

Der Kolben dient im Allgemeinen dazu, um dem Gewehr beim Tragen und Stellen eine hinlängliche Grundlage zu verschaffen, und um es beim Abfeuern besser halten zu können; dadurch, dass er nicht gerade in der Verlängerung des Mittelschaftes liegt, sondern mit demselben einen Winkel bildet, wird die Gewalt des Rückstoßes vermindert. Die zweckmäßigsten Länge des Kolbens scheint 1 Fuß 2 Zoll zu sein, weil mit einem solchen Schaft eine Jeder wenigsten einen leidlichen Anschlag erhält.

Die beste Holzart zur Verfertigung des Schaftes ist das Nussholz; doch behilft man sich auch mit Ahorn-, Birken- und Eschenholz; im Allgemeinen muss man aber darauf sehen, dass das Holz hart, trocken und fest sei, um weder leicht zu zerbrechen, noch Risse zu bekommen, oder einzutrocknen, usw. S. Beschlag.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe