Deutsche Infanterie 1916–1918

Testbericht der 1:72 Figuren von Revell

Deutsches Maschinengewehr in Grabenstellung, Erster Weltkrieg 1916–1918, 1:72 Figuren Revell.

Universaltruppe: Die abgebildeten Figuren dienen als bulgarische Infanterie im Balkanfeldzug von 1941, wahlweise auch als ungarische Infanterie im Russlandfeldzug. Umbauarbeiten sind nicht erforderlich, die Soldaten erhalten anstelle der sonst üblichen feldgrauen Bemalung einfach eine khakifarbenen Uniform.

Zeitloses Design

Der deutsche Stahlhelm erinnert an die Sturmhauben der mittelalterlichen Fußtruppen. Tatsächlich schützen die stark heruntergezogenen und leicht angewinkelten Seitenteile des Helms Gesicht, Ohren und Nacken sehr gut gegen Splitter. Der Stahlhelm M.1916 trug an den Seiten starke Metallstifte, an denen eine zusätzliche Panzerplatte befestigt werden konnte, sie schützte den beobachtenden Soldaten im Grabenkampf, war aber zu schwer um im Felde angelegt zu werden. Die markante Helmform blieb beim M.1935 erhalten und von ihr ging in den Jahren bis 1945 eine starke Symbolwirkung aus.

Die Bundeswehr verzichtete in der Nachkriegszeit auf die politisch vorbelastete Kopfbedeckung, doch 1982 wurde deren zweckmäßige Form von den amerikanischen Streitkräften wiederentdeckt und mit dem Spitznamen „Fritz“-Helmet bei der Truppe eingeführt. Bereits im Verlauf der Grenada Operation wurde deutlich, dass der neue Kevlar-Helm erheblich besseren Schutz bietet als der Stahlhelm. Neues Material und bewährtes Design setzen sich durch, inzwischen auch bei der französischen Armee und bei den Krisenreaktionskräften der Bundeswehr.

Inhalt

48 Figuren in 13 Posen – 23 mm entsprechen 166 cm Körpergröße

  • Offizier (2)
  • Beobachter mit Fernglas (2)
  • Wachtposten mit Grabenpanzer (3)
  • Grenadier (6)
  • MG-Schütze Nr. 1 (2)
  • MG-Ladeschütze Nr. 2 mit Munition (2)
  • Schweres MG in Grabenstellung (2)
  • Infanterist mit Feldmütze, marschierend (4)
  • Infanterist, avancierend
  • Infanterist, stehend, schießend
  • Infanterist, kniend, schießend
  • Infanterist, liegend, schießend
  • Sanitätshund (2)

Bewertung

Große Detailfülle. Falten in der Kleidung, Stahlhelm, Deckenrolle, Kochgeschirr, Feldflasche, Brotbeutel, Wickelgamaschen, Feldspaten, Stielhandgranaten, Patronentaschen und Waffen sind deutlich herausgearbeitet. Die Figuren sind richtig proportioniert und sehen nach dem Bemalen sehr realistisch aus. Gesichter und Stahlhelme sind im Verhältnis zur Körpergröße richtig proportioniert, die Figuren sind im Durchschnitt auch etwas größer als die gegnerische französische Infanterie von Revell.

Brauchbare, historische Posen, die Figuren sind nahezu perfekt. Die gewählten Standardposen wirken gemäßigt und derart natürlich, dass man sie im Diorama massenweise nebeneinander verwenden kann. Die Figuren sind für historische Simulationsspiele ideal geeignet.

Gute Gussqualität, kaum Gussnähte.

Einzige Einschränkung: Die Soldaten im Stahlhelm unterscheiden sich nicht deutlich genug von den deutschen Soldaten des 2. Weltkriegs. Revell hat anstelle der berühmten Pickelhaube den Stahlhelm gewählt und damit eine historische Chance verpasst. Allerdings hat diese Entscheidung den Vorteil, dass die Figuren im Stahlhelm vielseitig verwendbar sind, während in der Zeit vor 1916 noch jedes Bundesland und jede Waffengattung eine spezielle Kopfbedeckungen für sich beanspruchte.

Kompatibel mit EMHAR und Reviresco.

Malanleitung

  • Revell 3610.9 »Anthrazit«: Stiefel
  • Revell 361.16 »Sand«: Feldflasche, Brotbeutel
  • Revell 361.36 »Karminrot«: Mützenband
  • Revell 361.46 »Nato Oliv«: Stahlhelm, Kochgeschirr, Wickelgamaschen
  • Revell 361.67 »Grüngrau«: Feldbluse, Hose
  • Revell 361.89 »Beige«: Deckenrolle, Bandelier
  • Revell 361.91 »Eisen«: Gewehrlauf, Bajonett
  • Revell 36.381 »Braun«: Schuhe, Gewehr, Feldspaten

Historische Verwendung

  • Deutsche Infanterie 1916–1918
  • Bulgarische Infanterie 1941
  • Ungarische Infanterie 1941
  • Sanitätshund auch als sowjetischer Minenhund verwendbar, 1942

Revell setzt mit diesen Figuren hohe Qualitätsmaßstäbe. Die Soldaten sind richtig proportioniert, in natürlich wirkenden und harmonisch auf einander abgestimmten Posen dargestellt, die Ausrüstung stimmt und es wurde eine brauchbare Sortierung der Figurentypen gewählt. Uns fiel auf, dass der hervorragende Gesamteindruck der bemalten Figuren nicht durch spektakuläre Einzelfiguren gestört wird. Wir wünschen uns englische und schottische Infanterie zur Ergänzung dieser gelungenen Figurenserie.

Figuren der Deutschen Infanterie im Ersten Weltkrieg