Meppen

Meppen, Kreisstadt im [ehem.] preußischen Regierungsbezirk Osnabrück, zum mediatisierten Herzogtum Arenberg-Meppen gehörig, an der Mündung der Hase in die Ems und am Dortmund-Ems-Kanal, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Münster–Emden und der Eisenbahn Münster–Haselünne, hat eine evangelische und zwei katholische Kirchen, Synagoge, Schloss, Denkmal Ludwigs Windhorsts (seit 1895), ein katholisches Gymnasium, ein bischöfliches Knabenkonvikt, landwirtschaftliche Winterschule, Waisenhaus, Amtsgericht, einen Generalsuperintendenten, ein Eisenhüttenwerk, Dampfmühlen, Schifffahrt und (1905) 4589 meist katholische Einwohner. In der Nähe befindet sich ein 16,8 km langer Schießplatz zum Probieren der Kruppschen Geschütze. Vgl. Meppener Weihnachtsmarkt.

Meppen, anfangs als königliches Kammergut erwähnt, wurde 855 dem Kloster Corvey geschenkt, erhielt im 14. Jahrhundert Stadtrecht und kam dann an das Hochstift Münster. Die Stadt, mittlerweile stark befestigt, hatte im Dreißigjährigen Krieg und Siebenjährigen Krieg viel zu leiden, aber 1762 wurden die Festungswerke geschleift. Bei der Säkularisation des Hochstiftes Münster 1802 fiel Meppen an den Herzog von Arenberg (s. d.) und kam 1815 an Hannover, 1866 mit dem Königreich Hannover an Preußen.

Bei Ausbruch des Siebenjährigen Krieges, lag anscheinend das 5. Infanterieregiment von Nagel in Meppen in Garnison, bis es im Frühjahr 1757 nach Münster verlegte und im August von dort ins Feld abmarschierte. Vgl. Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis.

Bibliographie

  • Diepenbrock, J. B.: Geschichte des vormaligen münsterschen Amtes Meppen (2. Aufl., Lingen 1886)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Historische Orte