Kanal
Kanal (Graben, Gerinne) ist ein künstlich hergestellter Wasserlauf, in dem die Wasserbewegung durch das natürliche Gefälle bei freiem Wasserspiegel erfolgt.
Je nach dem Zweck, welchem die Kanäle dienen, gibt es: 1. Werkkanäle, Fabrikkanäle, Mühlkanäle bzw. Mühlgräben oder Aufschlaggräben, welche behufs Ausnutzung der Wasserkraft zum Betrieb eines Wassermotors hergestellt sind. 2. Ent- und Bewässerungskanäle zur Ab- und Ausleitung des Wassers vom bzw. auf den Kulturboden. 3. Städtische Kanäle, Straßenkanäle, Unratskanäle, Kloaken; s. Kanalisation der Städte und Ortschaften. 4. Wasserleitungskanäle, zur Wasserversorgung. 5. Schifffahrtskanäle zur Schaffung eines Wasserweges. Manche Kanäle entsprechen gleichzeitig mehreren der angeführten Zwecke.
Die Kanäle sind entweder offen, dann stets auf oder über dem Boden befindlich, oder geschlossen, dann gewöhnlich unter dem Boden liegend. Der über dem Boden erbaute Kanal, Aquädukt (s. d.), erscheint bald offen, bald bedeckt. Die Berechnung der Kanäle hinsichtlich ihrer Wasserführung s. Hydraulik und Querprofil der Flüsse und Kanäle.
Quelle: Luegers Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften (Stuttg., Leipz. 1914)