Panzerkampfwagen II Ausführung F (Sd.Kfz. 121)
Testbericht des 1:76 Modells von Matchbox
Panzer II wurden in größeren Stückzahlen hergestellt als ursprünglich vorgesehen, sie dienten als Notbehelf bis die Produktion der neuen Pz.Kpfw. III und IV richtig anlief. Die erste Ausführung des Pz.Kpfw. II.A, beim Einmarsch in Polen im September 1939 noch als Kampfpanzer eingestuft, war bereits 1940 veraltet, den französischen Char B1 und Somua an Panzerung und Bewaffnung völlig unterlegen. Ab 1940 übernahmen Pz.Kpfw. III und IV zunehmend die Rolle des Kampfpanzer, der neue Pz.Kpfw. II.F erhielt zusätzliche Frontpanzerung und fuhr nun als Aufklärer weiter. Viele der älteren Pz.Kpfw. II.A, B und C wurden ebenfalls zum II.F Standard aufgerüstet und dienten in der neuen Rolle. Für den Einmarsch in Russland 1941 erhielt die Wehrmacht 155 Pz.Kpfw. II(Fl) Flammwagen, die 1942 aus der Front herausgenommen und zum Marder II Panzerjäger mit 7,5 cm PaK 40 umgebaut wurden.
Inhalt
- Pz.Kpfw. II Ausf. F
- Infanterist, Afrikakorps, Handgranate werfend
- Infanterist, Afrikakorps, mit MP-40
- Minidiorama: Hausruine
- Nass-Abziehbilder
- 3. Kp., 7. Pz.Reg., 10. Pz.Div., 14. Pz.Korps, Ostfront 1941
- Pz.Bef.Wg 8. Kp., 8. Pz.Reg., 15. Pz.Div., Afrikakorps 1942
Technische Daten
- Typ: Panzerkampfwagen
- Länge: 4.80 m
- Breite: 2.29 m
- Höhe: 2.00 m
- Gewicht: 9.5 t
- Bewaffnung: 2 cm L/55, MG 34, Nebelkerzenabwurfvorrichtung (NkAV)
- Geschwindigkeit: 40 km/h auf Straßen
- Besatzung: Kommandant, Fahrer, Richtschütze
- Jahr: 1940–1943
Bewertung
Maßstabsgetreues Modell mit sehr guten Details und externer Zuladung.
Gute Themenwahl, der Pz.Kpfw. II ist ein wichtiges Standardfahrzeug mit interessanten Varianten und erstaunlich langer Dienstzeit.
Die Turmluke kann geschlossen oder offen dargestellt werden.
Kompatibel mit Airfix, Fujimi, Nitto und VAC-U-CAST.
Viele Kleinteile erschweren den Zusammenbau etwas. Laufrollen sollten mindestens 24 Stunden trocknen bevor die Ketten montiert werden. Bauabschnitt 3 kann problemlos übersprungen werden.
Die 2 cm Kanone (Bauteil #14) hat keinen Zapfen der in die Walzenblende am Turm passt. Das Rohr muss in der richtigen Länge zugeschnitten und am hinteren Ende mit einem geschnitzten Montagezapfen versehen werden.
Die Montage der Panzerwanne war schwieriger als erwartet. Die Wannendecke passte nicht richtig auf die Seitenteile, es zeigten sich große Lücken an Bug und Heck. Die Teile mussten beim Trocknen mit Wäscheklammern fest aneinander gepresst werden.
Die Fahrzeugbeleuchtung besteht aus zwei Frontscheinwerfern mit ungewöhnlich dicken Streuscheiben, die eher an Panzerscheinwerfer erinnern, und dem Notek Tarnscheinwerfer. Abstandsrückleuchte und Bremsschlussleuchte fehlen.
Die Stahlwinde auf der vorderen rechten Kettenabdeckung ist nicht als solche zu erkennen, und der Unterlegklotz für die Winde, auf der Motorabdeckung, wurde wie ein Staukasten modelliert.
Panzerkommandant nicht enthalten. Das Fahrzeug kann mit offener Turmluke gebaut werden, ein Kommandant wäre demnach sinnvoll gewesen.
Historische Verwendung
- Aufklärungszug mit fünf Pz.Kpfw. II Ausf. F
- Panzerkompanie, 1940–1942
- Panzerbataillon, 1940–1943
- Panzerregiment, 1940–1943
Abziehbilder und Vorlagen für Tarnanstriche von folgende Divisionen liegen bei:
- X. Panzer Division, 14. Panzer Korps, Ostfront, Sommer 1941
- XV. Panzer Division, Afrika Korps, April 1942
Interessante Umbauten
- Pz.Kpfw. II Ausf. A, 1939–1940 (Zug mit fünf Panzern)
- Pz.Kpfw. II(Fl) (Flamingo) Flammpanzer, Ostfront Juni 1941 – März 1942
- Pz.Kpfw. II Ausf. G(?), mit französischer 37 mm L/33 Kanone. Die Kanone wurde in der Mitte der Walzenblende montiert, das koaxiale MG entfiel. Panzerzüge mit Pz.Kpfw. II Ausf. F erhielten jeweils einen Panzer dieses Typs. Die Kanone zeigte gute Wirkung gegen die leicht gepanzerten B.T.5, B.T.7, T.26.A, T.26.B, T.26.S und T.28 Panzer der sowjetischen Armee.
- Sd.Kfz. 131, Marder II (Panzerjäger) mit 7,5 cm PaK 40, Mai 1942–1945
- Pz.Kpfw. II Ausf. L (Luchs), Panzeraufklärer mit 2 cm L/55, 1944–1945
In verschiedenen Ausführungen und Umbauten war der Pz.Kpfw. II an allen Feldzügen des Krieges beteiligt. Das Fahrzeug hatte eine vielseitige Karriere, vom Kampfpanzer zum Flammwagen, Panzerjäger und Aufklärer. Wargamer und Sammler werden sehr viele dieser Fahrzeuge benötigen, inbesondere für den Marder II Panzerjäger Umbau, bei dem der Turm entfernt und durch eine 7,5 cm PaK 40 ersetzt wird. Der Zusammenbau des Matchbox Modells ist etwas schwieriger als üblich. Es empfiehlt sich, mehrere Bausätze des Pz.Kpfw. II.F gleichzeitig zu montieren. Mit etwas Erfahrung geht die Arbeit dann doch flott von der Hand.
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