Limburg

Herzogtum Limburg, 1065–1288

Das Herzogtum Limburg bestand aus dem nordöstlichen Teil der heute belgischen Provinz Lüttich, der belgischen Provinz Limburg, dem südlichen Teil der niederländischen Provinz Limburg, und der Burg Rode (Herzogenrath) in Nordrhein-Westfalen. Limburg war gegliedert in fünf Gerichtsbezirke (Hochbanken) Baelen, mit den Ortschaften Baelen, Bilstein (Bilstain), Eupen, Gulke (Goé), Kapel, Limburg, Welkenraedt, Herbesthal, und Membach, Herf, mit den Ortschaften Herf, Charneux, Thimister, Cheneux, Clermont, Julemont, Asse, Moriroux, Groß und Klein Rechain, Dison, Hodiamont, Soiron, Wodemont, und der freien Herrschaft Boland, Moontze, mit den Ortschaften Moontze, Beusdael, Sippenaeke, Gemmenich, Hommerig, Moresnet, Kelmis, Rimmersjdel, Teuve, und der Vogtei Lontzen, Walhorn, mit den Ortschaften Walhorn, Astenet, Eynatten, Hauschet, Hergenraedt, Kettenis, Merold, Neudorf, Robatraedt und Raeren, und Sprimont, mit den Ortschaften Sprimont, Bauguen, Esneux, Hony, la Riviere, la Chapelle, Tavier und Villers-aux-Tours, neun Herrschaften (franz. Seigneurie) Sprimont, Esneux, Baugnée, Remière, Kapel, Tafier, Villers-aux-Tours, Lontzen und Wademont, sowie die Burgen Eupe und Hodimont (Verviers).

Limburg (Niederlande)

Provinz des Königreichs der Niederlande, grenzt im Osten an die ehemalige Provinz Rheinpreußen (Jülich-Kleve-Berg und Niederrhein), im Süden an die belgische Provinz Lüttich, im Westen an die belgische Provinz Limburg und die niederländische Provinz Nordbrabant und Geldern, hat einen Flächeninhalt von 2204 km² mit (1890) 281.934 Einwohnern (128 auf 1 km²). Die Provinz wird in die Gerichtsbarkeit Maastricht und Roermonde eingeteilt; Hauptstadt ist Maastricht.

Limburg (Belgien)

Provinz des Königreiches Belgien, links von der Maas gelegen und durch diesen Fluss von Niederländisch-Limburg getrennt, im Westen und Süden von den belgischen Provinzen Antwerpen, Brabant und Lüttich begrenzt, hat ein Areal von 2144,84 km². Die Bevölkerung zählte 1904: 255.359 Seelen (105 auf 1 km²), fast ausschließlich Flämen. Hauptstadt ist Hasselt. Die älteste Geschichte des ursprünglich von Eburonen bewohnten Landes Limburg ist mit der Belgiens identisch.

Seit 969 zu Niederlothringen gehörig, ward Limburg später von einheimischen Grafen regiert, von denen Walram I. um 1060 das Schloss Limburg erbaute. Sein Sohn Heinrich I. (gest. um 1119), Anhänger Kaiser Heinrichs IV., war vorübergehend (1101-06) auch Herzog von Niederlothringen und Markgraf von Antwerpen, ebenso sein Sohn Walram II. (gest. 1139), der 1128 seinen Nebenbuhler Gottfried von Löwen besiegte. Seitdem erhielt sich im Hause Limburg der Herzogstitel, obwohl Heinrich II., der sein Gebiet durch die Grafschaft Arlon (1151) und große Besitzungen in den Ardennen erweiterte, Herzog von Niederlothringen nicht zu werden vermochte. Unter Walram III. (1221–1226) wurden Limburg und Luxemburg durch Heirat vereinigt. Nach seinem Tode folgte in Limburg sein ältester Sohn aus erster Ehe (Heinrich IV.), während sein ältester Sohn aus zweiter Ehe (Heinrich II.) Luxemburg erhielt. Auf Walram IV., der keine Söhne besaß, folgte 1280 seine mit Graf Reginald I. von Geldern vermählte Tochter Irmgard. Nach ihrem Tode (sie starb 1283 kinderlos) ward Limburg der Schauplatz von Thronstreitigkeiten und fiel 1288, in Folge der Schlacht bei Worringen, an Brabant, dessen Schicksal es fortan teilte. Im Westfälischen Frieden (1648) zwischen Spanien und den Generalstaaten geteilt, seit der französischen Eroberung (1794) wieder vereinigt, ward es 1839 endgültig zwischen Belgien und den Niederlanden geteilt. Der niederländische Teil gehörte als »Herzogtum Limburg« bis 1866 zum Deutschen Bund. Vgl. Ernst, Histoire du Limbourg (Lüttich 1837)

Dolhain-Limburg

Stadt in der belgischen Provinz Lüttich, Arrond. Verviers, an der Vesdre, mit Station Dolhain an der Eisenbahn Verviers-Aachen und der Nebenbahn Dolhain-Eupen, ehemals Hauptstadt des Herzogtums Limburg (zuletzt 1675 von Ludwig XIV. zerstört), besteht aus der Unterstadt Dolhain auf einem steilen Felsen, mit den Ruinen des Schlosses Limburg (Stammsitz des alten herzoglichen Geschlechts von Limburg) und einem neuen Schlösschen.

Limburg hat eine im gotischen Stil erbaute Kirche und (1904) 4757 Einwohner. Von dieser Stadt hat der Limburger Käse seinen Namen, der vorzüglich in Herve, westlich von Limburg, bereitet und weit versendet wird.

Limburg an der Lahn

Limburg an der Lahn, Kreisstadt im [ehem.] preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden, an der Lahn, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Koblenz–Lollar, Engers–Limburg und Frankfurt a. M.-Höchst–Limburg, 108 m ü. M., hat eine evangelische und drei katholische Kirchen, darunter den herrlichen, neu restaurierten Dom (im Übergangsstil 1213–43 erbaut) auf steilem Felsen, mit sieben Türmen nebst Domstift (aus einem 910 gegründeten, 1802 aufgehobenen Kollegiatstift entstanden, mit alten Wandmalereien), Synagoge, ein altes Schloss, neues, schönes Rathaus, Priesterseminar, Gymnasium mit Realprogymnasium, höhere Handelssschule für Mädchen, ist Sitz eines Bischofs und eines Domkapitels, eines Landgerichts, einer Handelskammer, einer Reichsbanknebenstelle, von zwei Spezialkommissionen etc.

Die Zahl der Einwohner beläuft sich (1900) auf 8465 Seelen, darunter 2390 Evangelische und 240 Juden. Limburg hat Eisengießerei und Maschinenfabriken, Blechwaren-, Malz- und Seidenfabrikation, Mineralmühlen, Ziegeleien, Bierbrauerei, ein Elektrizitätswerk, Bergbau auf Eisenerz und eine Eisenbahnhauptwerkstätte. Zum Landgerichtsbezirk Limburg gehören die 14 Amtsgerichte zu Braunfels, Diez, Dillenburg, Ehringshausen, Ems, Hadamar, Herborn, Limburg, Marienberg, Nassau, Rennerod, Runkel, Weilburg und Wetzlar. Vgl. Limburger Christkindlmarkt.

Limburg gehörte schon im 12. Jahrhundert den späteren Fürsten von Isenburg und war bis 1414 Sitz einer Linie derselben. Durch Kauf kam es dann an das Erzstift Trier. Hier und bei Diez am jenseitigen Lahnufer 16. Sept. 1796 Treffen zwischen den Franzosen unter Jourdan und den Österreichern unter dem Erzherzog Karl, wobei letztere Sieger blieben. Die Stadt besitzt eine interessante unter den Namen »Limburger Handschrift« bekannte Handschrift. Vgl. Hillebrand, Limburg a. d. Lahn unter Pfandherrschaft 1344–1624 (Wiesb. 1899).

Limburg, Benediktinerkloster

Limburg, Benediktinerkloster, s. Dürkheim.

Limburg an der Lenne

Limburg an der Lenne, s. Hohenlimburg.

Limburg, Ruine

Limburg, Ruine am Rhein, s. Sasbach 2.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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