Kasematte

Kasematte im Fort Rinella auf Malta.

Kasematte (ital. casa matta, »gedecktes Haus«, nach anderen v. span. casa, Haus, und matar, töten, daher der alte Name »Mordkeller«), bombensicher überwölbter Raum in Festungswerken. Kasematten, jetzt meist Hohlbauten genannt, braucht man in Festungen: 1) zur Unterbringung und Verpflegung, wie bombensichere Kasernen (Wohnkasematten, in größerem Umfang vereinigt Kasemattenkorps), Bereitschaftsräume für Abteilungen, die zum schnellen Besetzen der Feuerlinie bereit gehalten werden, und für Wachen (Wachtkasematten), und Untertreteräume, die nur vorübergehenden Schutz gegen Feuer gewähren; 2) artilleristische Hohlräume, und zwar Munitionsräume für Geschosse, Kartuschen, Pulver und Zündungen, Munitionsdepots, Artilleriematerialienräume, Ladesysteme (s. d.) und Munitionsarbeitsräume; 3) für Verkehr (Hohlgänge) und Toranlagen. Je nach der Lage spricht man von Saillant-, Kehl-, Flankenkasematten etc. Die zur Bestreichung des Grabens angelegten Kasematten heißen Grabenwehren. Vgl. die Artikel »Festung, Blockhaus, Defensionskasematte, Panzerungen«.

Auf Kriegsschiffen heißt Kasematte ein geschlossener, mit Seitenpanzer rings umgebener Raum im Batteriedeck (s. Deck) zur Aufstellung von Geschützen. Um jedes Geschütz und seine Mannschaft möglichst zu schützen, bringt man neuerdings in der Kasematte noch gepanzerte Querwände (Traversen) an oder baut überhaupt Einzelkasematten, die nur je ein Geschütz aufnehmen.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe