Infanterieregiment von Wangenheim, 1751–1764
Das kurbraunschweig-lüneburgische Infanterieregiment 7-A wurde 1680 errichtet und 1764 mit dem Infanterieregiment 7-B zusammengelegt.
„Regiment von Wangenheim. Ein Bataillon. Standquartier Hoya. Dieses Regiment ist 1680 für den Generalmajor Offener errichtet worden. 1683 bekam es der Obrist Palland, und noch in eben dem Jahre der Herzog Maximilian Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg, der als kaiserlicher Generalfeldmarschall den 27. Julius 1725 zu Wien gestorben, 1688 der Generallieutenant Herieville, 1705 der Brigadier von Belling, als dieser 1719 gestorben, der Obrist Berward, und noch in eben dem Jahre der Obrist von Eimbeck, 1728 der Obrist Wilhelm Friedrich von Behr, welcher den 6. Julius 1739 als Brigadier mit Tode abgieng. Diesem folgte im Julius 1739 der Obrist Christian von Boeselager, und als dieser im Merz 1751 wegen Verlust seines Gesichts die gesuchte Erlassung mit einem Gnadengehalt als Generallieutenant erhielt, der Obrist Georg August von Wangenheim, welcher jetzo Generallieutenant ist.
Dieses Regiment hat seinen ersten Feldzug im 1686. Jahre gegen die Türken auf der Insel Morea gethan, wohin es sein Chef der Herzog Maximilian von Hannover den Venetianern zu Hülfe führte. Zu Anfang des jetzigen Jahrhunderts wohnte es in den Niederlanden den Schlachten bei Ramillies, Oudenaarde, und Malplaquet, den Belagerungen von Lille, Douai und Tournai bey. 1734 ward es an den Rheinstrom gegen die französischen Völker gebraucht, und 1743 that es sich in der Schlacht bey Dettingen, 1745 in den Treffen bey Fontenoy, und 1746 den 11. October in den Treffen bey Rocourt, wo es die vor der Mitte liegenden Dörfer gegen den lebhaftesten Angriff der französischen Völker herzhaft vertheidigte, 1758 in der Schlacht bey Crevelt, und 1759 in der bey Minden ganz besonders hervor. In dieser letztern jagte es die französischen Carabiniers, welche in die hannöversche Garde und das großbritannische Fußvolk eingehauen, zurück, und rückte darauf nebst dem hessischen Leibregiment auf 4 Bataillons Sachsen, welche es gleichfalls zum Weichen brachte.1“
1 Raspe: Accurate Vorstellung der saemtlichen Kayserlich Koeniglichen Armeen, zur eigentlichen Kentniss der Uniform von jedem Regimente : Nebst beygefügter Geschichte, worinne von der Stiftung, denen Chefs, der Staercke und den wichtigsten Thaten jedes Regiments Nachricht gegeben wird; S. 19–20 (Nürnberg, 1762)↩