Hoya
Hoya (spr. hōja), ehemalige Grafschaft im [ehem.] preußischen Regierungsbezirk Hannover, umfasst jetzt die Kreise Hoya, Nienburg und Diepholz (mit Ausnahme des Amtes Diepholz). Die Grafen von Hoya stammten von Heinrich I., Grafen von Stumpenhausen, ab, der 1204 die Herrschaft Hodenberg eroberte und sich nach der Burg Hoya nannte. 1290 und wiederum 1324 teilten sie sich in die Linien Hoya und Nienburg, von denen jene die sogen. Niedere, diese die Obere Grafschaft besaß. Beide erloschen 1503, bez. 1582, worauf die Grafschaften als erledigte Lehen an das Haus Braunschweig zurückfielen und unter die Linien des welfischen Hauses verteilt wurden. Von dem Amte Thedinghausen, das 1648 an Schweden fiel, 1679 aber an Braunschweig-Lüneburg überlassen wurde, erhielt Braunschweig-Wolfenbüttel 1681 einen Teil mit dem Flecken Thedinghausen (s. Hannover, S. 781).

Hoya, Flecken (im Stande der Städte) und Kreishauptort im [ehem.] preußischen Regierungsbezirk Hannover, an der Weser, Knotenpunkt der Eisenbahn Hoya–Eistrup und der Kleinbahn Hoya–Asendorf, hat eine evangelische und eine katholische Kirche, Synagoge, Schloss, einen Stadtpark, Amtsgericht, Essigfabrikation, Dampfdrechslerei und (1900) 2191 meist evangelische Einwohner.
Hoya war Standquartier des kurbraunschweig-lüneburgischen Cavallerie-Regiments von Sprengel (R 2-B) und des Infanterieregiments von Wangenheim (7-B).
Märkte in Hoya
Bibliographie
- »Hoyer Urkundenbuch« (hrsg. von Hodenberg, Hannov. 1855–56, 2 Bde.)
- Gade: Historisch-geographisch-statistische Beschreibung der Grafschaften Hoya u. Diepholz (Nienb. 1901, 2 Bde.)
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909