Kurbayerische Generalität im Siebenjährigen Krieg, 1756–1763
Mit dem im August 1757 nach Schlesien marschierenden Auxiliarkorps, das anfangs 1759 wieder zurückkehrte, gingen die Generalmajore von Seyssel d’Aix und Baron Pechmann, der 1758 jenen im Kommando ersetzte, dafür aber den Generalmajor Graf Rambaldi beigegeben erhielt. Das bayerische Reichskontingent, das von 1758 bis 1762 im Felde stand, kommandierten nacheinander Generalmajor, dann Generalleutnant Ludwig Graf von Holnstein, 1760 Generalmajor, dann Generalleutnant Siegmund Freiherr von Hegnenberg, 1761 Generalmajor Graf Rambaldi, und 1762 Generalmajor von La Rosée (SGBH, 31).
Dienstgrade der bayerischen Generalität im Siebenjährigen Krieg
- Generalfeldmarschall (G.F.M.)
- Generalfeldzeugmeister (F.Z.M.), General der Kavallerie (G.d.K.)
- Generalleutnant (G.L.), Generalfeldmarschall-Leutnant (G.F.M.L.)
- Generalwachtmeister (G.W.), Generalfeldwachtmeister (G.F.W.), Generalmajor (G.M.)
Bayerische Generalität nach dem Stande vom 8. Oktober 1750
- Generalfeldmarschall Joseph Ignaz Graf von Törring-Jettenbach (17. August 1763 gestorben)
- Generalfeldmarschall Max Kajetan Graf von Törring-Seefeld
- Generalfeldmarschall Ludwig Joseph Comte d’Albert, Fürst von Berghen und Grimberghen
- Generalfeldzeugmeister Christoph Adam Ossalko Graf von Minucci
- Generalfeldzeugmeister Heinrich Bambès de Florimond
- General der Kavallerie Joseph Johann Baptist Graf von Piosasque de Ron
- Generalleutnant der Infanterie Heinrich Theodor Topor Graf von Morawitzky auf Trenczin und Rudnitz
- Generalleutnant der Infanterie Joseph Karl Graf von Preysing (am 28. März 1762 G.Z.F.M.)
- Generalleutnant der Infanterie Johann Leonhard de Friderico
- Generalleutnant der Infanterie Heinrich Adolph von Wittgenstein
- Generalleutnant der Kavallerie Joseph Fürst von Hohenzollern (am 9. August 1762 G.d.K.)
- Generalleutnant der Kavallerie Max Joseph Graf Fugger von Zinneberg
- Generalleutnant der Kavallerie Joseph Wilhelm Ignaz Freiherr von Stain (G.d.K. am 13. Mai 1762)
- Generalleutnant der Kavallerie Siegmund Friedrich Freiherr von Preysing
- Generalleutnant der Kavallerie Egidius von Wachsenstein
- Generalleutnant der Kavallerie Johann Philipp Freiherr Zündt von Kentzingen
- G.M. der Infanterie Johann Klaudius Graf von Seyssel d’Aix (29.08.1758 G.F.M.L, 23.01.1761 gest.)
- Generalmajor der Infanterie Georg Siegmund Freiherr von Hegnenberg genannt Dux
- Generalmajor der Infanterie Matthias von Wolter
- Generalmajor der Infanterie Thomas von Quardi (Guardi)
- Generalmajor der Kavallerie Joseph Hieronymus Graf von Spreti
- Generalmajor der Kavallerie Karl Rudolph von Le Roy (im Mai 1757 gestorben)
- Generalmajor der Kavallerie Ludwig von Rys (Ryß)
- Generalmajor der Kavallerie Max Emanuel Franz Joseph Freiherr von Sandizell
- Generalmajor der Kavallerie Joseph Heinrich Freiherr von Pechmann
- Generalmajor der Kavallerie Friedrich Adolph Freiherr von Meinders
- Generalmajor der Kavallerie Johann Kaspar Graf Basselet von La Rosée
- Generalmajor der Kavallerie Adelardo Graf von Alleardi
Beförderungen am 12. Oktober 1759
- Generalfeldzeugmeister Heinrich Theodor Topor Graf von Morawitzky auf Trenczin und Rudnitz
- Generalfeldmarschall-Leutnant Joseph Heinrich Freiherr von Pechmann
- Generalfeldmarschall-Leutnant Max Emanuel Franz Joseph Freiherr von Sandizell
- Generalfeldmarschall-Leutnant Friedrich Adolph Freiherr von Meinders (26.11.1760 gestorben)
- Generalfeldmarschall-Leutnant Thomas von Quardi (Kommandant von Donauwörth)
- G.F.M.L. Kaspar von La Rosée (Hofkriegsratsdirektor, 01.08.1763 Inspektor der Infanterie)
- Generalwachtmeister Johann Jakob Winther von Burgheim (Kommandant von Amberg)
- Generalwachtmeister Johann Anton von Weinberger
- Generalwachtmeister Joseph Ferdinand Maria Graf von Salern
- Generalwachtmeister Franz Richard Gattermann (Kommandant von Ingolstadt)
- Generalwachtmeister Joseph von Poth (2. August 1763 gestorben)
- Generalwachtmeister Franz Joseph Servatius von La Rosée
- Generalwachtmeister Kaspar Graf von Livizzani (Hofkriegsrat, 01.08.1763 Inspektor der Kavallerie)
- Generalwachtmeister Peter Ignaz Freiherr von Hegnenberg-Dux (Kommandant von Braunau)
- Generalwachtmeister Joseph Anton Graf Lodron (am 9. Februar 1761)
Uniform
Die Bekleidung der Generale erscheint, vielleicht von der (blauen) Grundfarbe und den Anforderungen einer strengen Mode folgenden Schnitte abgesehen, mindestens in den Nebendingen der äußeren Ausstattung noch dem persönlichen Belieben des Trägers einheimgestellt (SGBH, 36). Generale, die gleichzeitig Inhaber eines Regiments waren, trugen vermutlich die Uniform ihres Regiments mit silbernen oder goldenen Stickereien entsprechend ihres Dienstgrades.
Am 5. Juni 1759 wurden die Generale der Reichsarmee vom Kaiser angewiesen, im Felde die weiße Uniform mit roten Aufschlägen der österreichischen Generalität zu tragen (SGBH, 1083). Diese Vorschrift sollte offenbar die Gefahr der Uniformverwechslung reduzieren, aber es ist nicht bekannt, ob sich die bayerischen Generale der Reichsarmee daran hielten.
Erst der Erlass vom 16. März 1774 setzt für die gesamte bayerische Generalität eine wirklich einheitliche Uniform fest: blauen Rock mit nach dem Dienstgrade verschiedener Stickerei nach genehmigtem Muster und statt der bisherigen blauen schwarzsammetene Aufschläge; an den Längen und Breitenausmaßen sowie an der vorschriftsmäßigen Stickerei war nicht die mindeste Abweichung zugestanden. Da die bisherige Uniform als „Kampagnenuniform“ zu kostbar erschien, erhielten die Generale einen mit einfacher Silberstickerei versehenen Rock mit strohgelbem Unterfutter, weißen Knöpfen und schwarzsammetenen, ebenfalls nach Muster bestickten Aufschlägen, dann strohgelbe Weste und Beinkleider von Tuch (SGBH, 36–37).
Kampagnenuniform von 1774
- dunkelblauer Rock mit strohgelbem Futter und weißmetallenen Knöpfen
- schwarze Aufschläge, nach Muster bestickt
- schwarze Halsbinden mit silberner Stickerei
- strohgelbe Weste (ab 11. Januar 1775 mit weißer Borte nach Muster als Auszeichnung für Statthalter, Stadt- und Festungskommandanten)
- weiß-blaue Schärpe (ab 3. Januar 1775 im Dienst und in Gala)
- strohgelbe Kniehosen
- schwarze Stulpenstiefel
- schwarzer Dreispitz mit weißem Federbesatz und schwarzer Kokarde
- rote Schabracken und Schabrunken mit silberner Bordüre
Wenn Regimentsinhaber bereits gestickte Regimentsuniformen besaßen, konnten sie solche auftragen, jedoch ebenfalls nur mit den vorschriftsmäßigen Westen und Beinkleidern (SGBH, 37).