Alarmhäuser

Alarmhäuser.

Alarmhäuser, nennt man diejenigen Gebäude, in welche man, in Kantonierungen, des Nachts die Truppen zusammenzieht, wenn man sehr nahe vor dem Feind steht, und wählt dazu gemeiniglich Scheunen, Kirchen etc. Es versteht sich, dass die Truppen in solchen Alarmhäusern vor jedem möglichen Überfall geschützt sein müssen, und dass es daher an Feldwachen und Piketts nicht fehlen darf. Gewöhnlich sucht man sie so groß aus, dass sich wenigstens eine Kompanie darin lagern kann; Niemand darf sich ausziehen, noch irgend etwas anderes ablegen als Tornister und Mantel; am besten ist es, wenn man jeden sein Gewehr neben sich legen lässt, und dies ist besonders bei den Jägern und Schützen notwendig. In den Häusern muss Licht brennen, und außer der Schildwache an der Tür, müssen darin noch wenigstens einige Mann, wo nicht die Hälfte der ganzen Mannschaft, abwechselnd wachen. Hat man bei einem zu weitläufigen Ort, zur Verteidigung desselben, eine große und feste Schanze erbaut, oder hat man einen Kirchhof, oder irgend ein anderes Gehöft befestigt, so ist es gut, dort ein Alarmhaus einzurichten.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe