Tornister

Tornister.

Tornister, ein Behälter oder Ranzen, welcher beim Fußvolk für jeden Mann dazu dient, die ihm unentbehrlichen Dinge, im Felde allenthalben mit zu tragen. Er ist gewöhnlich von Kalbfell, auch von Dachsfell, das Raue auswärts gekehrt; öfters auch von bereits gegerbtem Leder, und wird am besten auf dem Rücken, an zwei Riemen über beide Schultern, getragen. Auch ist es vorteilhaft, dem Tornister ordentliche Seitenwände, von 4 bis 6 Zoll Breite, zu geben; ein Deckel, welcher wenigsten bis auf die Hälfte herunterreicht, und durch Riemen fest geschnallt werden kann, schützt die darin befindlichen Sachen vor dem Regen.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Tornister aus dem Jahre 1760.

Tornister (slowakisch-tschechisch tanistra, v. mittelgriech. tánistron, Futtersack der Reiter; franz. Sac, früher Havresac), Hauptbestandteil des Gepäcks der Fußsoldaten, meist viereckiges Holzgestell mit wasserdichtem Überzug von Fellen oder präpariertem Segeltuch, an zwei Riemen auf dem Rücken getragen, dient nebst dem Brotbeutel zum Fortschaffen von Ausrüstungsstücken des Soldaten. Bis zu den Napoleonischen Kriegen wurde der Tornister meist an einem Riemen über der rechten Schulter getragen. Versuche, den Tornister zu erleichtern oder ihn durch den Rucksack zu ersetzen, waren dauernd bei allen Heeren im Gange.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe