Scheune

Feldscheune.

Scheune (Scheuer, Stadel), Gebäude, in dem Futter und Stroh oder Fruchtgarben aufbewahrt und letztere auch ausgedroschen werden. Früher spielten Scheunen eine große Rolle, heutzutage wird die Frucht vielfach schon auf dem Feld bei der Ernte mit Dampfdreschmaschinen ausgedroschen oder doch in große Haufen (Feimen) gesetzt, um gelegentlich gedroschen zu werden. Nur in regenreichen Gegenden bewahrt man die ganze Ernte unter Dach und Fach. In Gebirgsgegenden bringt man auch Viehställe in den Scheunen an. Die Scheune besteht aus der Banse, Fach, Tasse als Aufbewahrungsraum und der Tenne, Flur, Diele, Schranne als Zufahrt für die Wagen beim Abladen sowie zum Ausdreschen.

Scheunen im Modell

  • Epoche I: 1880–1920
  • Epoche II: 1921–1945
    • Scheune, 1:87 Busch 1502
  • Epoche III: 1949–1970
    • Bauernhof mit Scheune, 1:87 Faller 190390
    • Bauernhof mit Scheune, 1:87 POLA 810
    • Scheune, 1:87 WIAD-Modelle 1055
  • Epoche IV: 1965–1990
    • Bauernhaus mit Scheune, 1:87 Vollmer 43721
    • Scheune, 1:87 Walthers 533330
    • Sockelgeschoss, Scheune, 1:87 Walthers 533331
    • Antiquitäten-Scheune, 1:87 Walthers 533339
    • Bauernhof mit Scheune, 1:160 Kibri 37026

Oft richtet man auch die Tenne zum Durchfahren ein; in der Regel wird sie als Quer- (parallel mit dem Giebel), seltener als Langtenne (parallel mit der Front der Scheune) angeordnet und links und rechts mit Bretterwand eingefasst. Früher wurden die Scheunen mit starkem Balkengerüst eingerichtet, neuerdings liebt man leichte Konstruktionen mit zuweilen eisernen Säulen und Trägern, so dass die Bansen fast freie Räume darstellen.

Manche Scheunen versieht man mit gedielten Böden in den Etagen und lässt dann in diesen Öffnungen zum Herauf- und Herunternehmen der Garben. In massiven Umfassungswänden sind Luftzüge in Form von Schlitzöffnungen anzuordnen, in Fachwerkwänden genügt die Aussparung von Kreuzlöchern in den Fächern. Der Boden der Banse wird gestampft, seltener gepflastert oder mit gutem Lehmestrich überzogen. Die Tennen müssen mit festem Lehmestrich ausgekleidet oder gebohlt werden, wenn auf denselben gedroschen werden soll. Der Abschluss der Tennen nach außen erfolgt durch große Schiebetore, die auf Rollen hängen. In manchen Scheunen sind auch Dreschmaschinen, Häckselschneider etc. angebracht. – Auf 100 Garben Wintergetreide sind durchschnittlich 12,4 m³, auf 100 Garben Sommergetreide 10,8 m³ und auf eine vierspännige Fuhre Erbsen, Wicken 18,5 m³ zu rechnen. Auf 100 Gebunde glattes Stroh entfallen 12,4 m³ und auf 50 kg Heu 0,50 m³ Scheunenraum. Der Dachraum ist jedoch nur zu zwei Dritteln seines Kubikraums in Rechnung zu ziehen. Vgl. Schubert, Diemenschuppen und Feldscheunen (Leipz. 1900); Preuß, Wie baut der Landwirt praktisch und billig? (Berl. 1895) und Literatur bei Landwirtschaftliche Gebäude.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Häuser, Gebäude und Gelände für Wargames und Dioramenbau