Rikoschettschuss

Rikoschettschuss.

Rikoschettschuss (franz. tir à ricochet), Prellschuss, Schleuderschuss, ist ein Rollschuss, bei dem man eine schwächere Ladung, aber im Verhältnis eine große Erhöhung genommen hat. Er wird von Rikoschettbatterien gegen lange Linien der Festungswerke angewendet, und zwar so, dass das Geschoss 8 bis 12 Schritt hinter der Brustwehr einschlägt, und in flachen Bogen auf dem Wallgang weiter geht, wobei dasselbe unter gewissen Umständen noch vor dem Werk den ersten Aufschlag machen muss.

Man nimmt beim Rikoschettieren gewöhnlich ½ bis ⅚ kugelschwere Ladung, obgleich auch schwächere Ladung, zum Bewirken einer größeren Erschütterung mitunter nötig ist; zugleich muss man hierbei auch oft auf die Entfernung Rücksicht nehmen. Von eben diesen Umständen hängt auch der Richtungswinkel des Geschützes ab; man kann ihn jedoch bei 12- und 24-pfündigen Kanonen zu 3 bis 8, bei Haubitzen zu 3 bis 12 Grad annnehmen; einige Probeschüsse müssen sowohl die Ladung als den Richtungswinkel sicherer bestimmen.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe