Rikoschettbatterien

Rikoschettbatterie.

Rikoschettbatterien, heißen diejenigen, wo die Geschosse dergestalt gegen den zu beschießenden Gegenstand gerichtet werden, dass sie denselben in mehreren Aufschlägen, welche immer kürzer werden, auf den verschiedenen Punkten seiner ganzen Länge treffen. Sie haben daher den Zweck, teils die feindlichen Geschütze zu verderben, teils das ganze Werk, welches sie beschießen, für die Bedienungsmannschaft unsicher zu machen; ihrer Wirkung nach sind sie die eigentlichen Demontierbatterien, doch führen sie diesen Namen nicht. Man errichtet sie gegen den Wallgang der Facen des Hauptwalles und der Raveline, auch gegen die vor jenen liegenden Linien des bedeckten Weges.

Die Haubitzen sind ein vorzügliches Geschütz zum Rikoschettieren, weil das Zerspringen der Granaten einen wesentlichen Vorteil gewährt; auch erlaubt der hohe Bogen ihrer Geschosse noch leichter, als bei Kanonen, den Gebrauch der Batterien mit vorn erhöhten Scharten. Die Kanonen von großem Kaliber schießen aber genauer, und werden daher ebenfalls zum Rikoschettieren gebraucht; da jedoch die Wallgänge und der gedeckte Weg schmal sind, so wird man einer solchen Batterie nicht mehr als 3 Geschütze geben können. Man erbaut sie, wenn es das Gelände nicht verhindert, gewöhnlich gesenkt; es hängt vom Terrain, und von der Lage der Parallelen ab, ob sie in, hinter oder vor einer Parallele errichtet werden; die Mittellinie der Scharten einer Rikoschettbatterie muss aber jedesmal in der Verlängerung der zu rikoschettierenden Linie liegen. Man platziert sie gewöhnlich in der ersten Parallele, seltener in der zweiten.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe