Kohorten-Kastell Zugmantel
83 bis 260 nach Christus
Karte der römischen Grenzanlagen am strategisch wichtigen Taunuspass entlang der vorgeschichtlichen Hühnerstraße. Der unbefestigte Limes-Durchgang an dieser Stelle bedurfte einer starken Garnison, die den Wachtposten entlang des Limes zu Hilfe kommen konnte. Am oberen Rand der Karte ist der Limes Grenzwall eingezeichnet. Links oben befindet sich der Limes-Durchgang an der Hühnerstraße – der heutigen B417 – der nun natürlich wesentlich breiter angelegt ist als damals. Neben dem Durchgang, und nur in der Vergrößerung der Karte zu sehen, ist der rekonstruierte Wachtturm am Grenzwall. Folgt man dem Pfad neben der Straße, gelangt man zu einem kleinen Amphitheater, „Rundschanze“ genannt. Von der Rundschanze führt der Pfad weiter zum rechteckigen Kohorten-Kastell Zugmantel, unmittelbar an der Wegkreuzung nach Ortlen gelegen. Aus dem Kastell führen zwei Wege heraus zur zivilen Niederlassung und von dort weiter zu den Aarquellen, die der Wasserversorgung des Kastells dienten. Rechts im Bild ist eine zweite, größere Rundschanze zu sehen, die ebenfalls als Amphitheater für Tierkämpfe genutzt wurde.
Grenzfeste am Limes Germanicus
Wall und Arena des Amphitheaters
Die Arena in der Mitte der Rundschanze
Arena und Wall, rechts außen der rekonstruierte Wachtturm.
Aarquelle und Auffangbecken
Große Rundschanze, rechts
Große Rundschanze, Mitte rechts
Große Rundschanze, Mitte links
Große Rundschanze, links
Wegbeschreibung
- Autobahn A3 Frankfurt-Köln
- Abfahrt Idstein im Taunus
- B275 Richtung Taunusstein
- Vor Neuhof auf die B417 Richtung Limburg
- Am Abzweig nach Ortlen, rechts auf den Parkplatz des Kastells Zugmantel fahren. Unmittelbar vor dem Abzweig befindet sich rechts ein eingezäunter Sportplatz.
Das Kastell Zugmantel im Taunus wurde 83–86 nach Christus als kleines Holzkastell errichtet. 121–122 n. Chr. wurde die Anlage zum Numerus-Kastell ausgebaut, dessen Besatzung nun aus den 200 Mann des Numerus Treverorum bestand. Unter Kaiser Carcalla folgte der endgültige Ausbau zum Kohorten-Kastell für 500 Mann der Cohors II Treverorum. Angesichts der Bedrohung durch die Alamannen, musste der Limes Grenzwall um 260 nach Christus aufgegeben werden. Die Grenze wurde ans westliche Rheinufer zurück verlegt, weil der Fluss leichter zu halten war. Das Kastell Zugmantel wurde in Folge dessen aufgegeben. Im 18. Jahrhundert diente das Kastell Zugmantel als Steinbruch für den Bau der Hühnerstraße. Heute sind nur noch Reste von Erdwällen des Kastells zu erkennen, aber der rekonstruktierte römische Wachtturm am Limes Germanicus ist wirklich sehenswert.