Cavallerie-Regiment 3B von Hodenberg, 1758–1763
Das kurbraunschweig-lüneburgische Cavallerie-Regiment 3B von Hodenberg wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt im 17. Jahrhundert errichtet und nach 1775 mit dem Cavallerie-Regiment 3A zusammengelegt.
„Regiment von Hodenberg. Standquartier Ruhla in Bremischen. Man weiß nicht gewiß, wenn dieses Regiment errichtet worden. Der erste Chef ist ein Graf von Nassau gewesen, auf diesem folgte der Generalmajor von Harthausen, demnächst der Obrist Chaquet, und 1675 der Feldmarschall Chavet, 1677 der Obrist Wiesel, und als dieser 1693 bey Landen blieb, der General des Fußvolks von Bois David. 1706 bekam es der Generallieutenant Saint Laurent, 1729 der Obrist von Horn, und 1732 der Obrist Friedrich Wedditz. Dieser erhielt im Jenner 1738 das Dagoner-Regiment Harling (D II), dagegen der Obrist Heinrich Julius Wintzer dieses bekam. 1742 im September erhielt der Obrist Wintzer die gesuchte Erlassung, und hingegen der Obrist Matthias von Bülow dessen Regiment. Da der Obrist von Bülow im May 1744 starb, so ward dem Obrist Jacob d‘Acere im Juni 1744 das Regiment gegeben, dieser blieb 1745 den 11. May in der Schlacht bei Fontenoy, und bekam den 21. Junius 1745 den Obristen Hans Christoph von Hardenberg zum Nachfolger. Den 2. Julius 1746 kam der Obrist von Hardenberg in der Schlacht von Lafeld ums Leben, und in eben dem Monate erhielt der bisherige Obrist der Grenadiers zu Pferde, Ernst Ludwig zur Breidenbach, das Regiment. Den 13. Februar 1753 bekam der Obrist von Breidenbach mit Generalmajors-Character seine gesuchte Erlassung, und an eben dem Tage der Obrist Friedrich Otto von Block das Regiment. Da aber diser den 19. Oktober 1753 mit Tode abgieng, so ward das Regiment dem Obrist Joachim Conrad von Schlütter gegeben, dieser starb im Mai 1757 und bekam den Obrist Ernst Wilhelm von Hodenberg der jetzt Generalmajor ist, zum Nachfolger.
Dieses Regiment hat schon zu Ende des vorigen Jahrhunderts in den Niederlanden, am Rheinstrom und in Hungarn gegen die Franzosen und Türken seine Herzhaftigkeit bewiesen, und sich besonders 1619 in der Schlacht bei Landen, wo es seinen Chef den Obristen Wiesel einbüssete, hervorgethan. In dem jetzigen Jahrhundert that es bis 1712 in den niederländischen Feldzügen tapfere Dienste, und wohnte den Schlachten bey Ramillies, Oudenaarde, und Malplaquet bey. 1719 befand es sich mit in dem Treffen by Walksmühlen, 1734 und 1735 bey den Feldzügen am Rhein, und von 1743 bis 1748 in den Schlachten bei Dettingen, Fontenoy, Rocourt, und Lafeld, da man es sowohl als in dem Treffen bei Hastenbeck, Creveld, und Minden mit gleicher Tapferkeit und Eifer fechten sahe.1“
„Zu merken: daß die Reuterey-Regimenter 2-A und 3-B ehedem in Diensten der Herzogen von Celle gestanden, nachdem diese aber 1705 ausgestorben, mit dem Landes-Antheil an das Churhaus Braunschweig-Lüneburg gefallen.2“
1 Raspe: Accurate Vorstellung der saemtlichen Kayserlich Koeniglichen Armeen, zur eigentlichen Kentniss der Uniform von jedem Regimente : Nebst beygefügter Geschichte, worinne von der Stiftung, denen Chefs, der Staercke und den wichtigsten Thaten jedes Regiments Nachricht gegeben wird; S. 9–10 (Nürnberg, 1762)↩
2 Raspe: Accurate Vorstellung der saemtlichen Kayserlich Koeniglichen Armeen, zur eigentlichen Kentniss der Uniform von jedem Regimente : Nebst beygefügter Geschichte, worinne von der Stiftung, denen Chefs, der Staercke und den wichtigsten Thaten jedes Regiments Nachricht gegeben wird; S. 15–16 (Nürnberg, 1762)↩