Infanterieregiment von Meding, 1760–1774
Das kurbraunschweig-lüneburgische Infanterieregiment 2-A wurde 1668 errichtet und 1774 mit dem Infanterieregiment 2-B zusammengelegt.
„Regiment von Meding. Ein Bataillon. Standquartier Münden. Siehe Vorstellung No. 36. Dieses Regiment ward 1668 von einem Obristen von Roesfeld auf zwey Bataillons errichtet. 1671 bekam es der Obrist Joquet, 1675 der Generalmajor Malorti, diesem folgte der General Boisdavid, und diesem der Generalmajor de Luc. 1707 wurden die zwey Bataillons getrennet. Das erste ward dem General Georg Ernst von Melville ertheilt, und als dieser 1742 den 14. Jenner mit Tode abgieng, bekam es noch in eben dem Monate den Obristen und jetzigen General des Fußvolks, August Friedrich, Freyherrn von Spörcken zum Chef. 1760 den 30. October ward diesem General die Garde zu Fuß gegeben, und dieses Regiment dem Obersten Ernst August von Meding conferirt.
Dieses Regiment hat bereits im 1668. Jahre auf der Insel Candia den Venetianern gegen die Türken Hülfe geleistet, auch nachhero in den Kriegen des vorigen Jahrhunderts gegen die französischen und türkischen Völkern such hervorgethan. In dem wegen der spanischen Erbfolge entstandenen Kriege ist es von 1703 bis 1712 in den Niederlanden gebraucht worden. 1742 befand es sich mit unter dem Corps, welches der Königin von Hungarn zu Hülfe gesendet ward. In der 1745 bey Fontenoy vorgefallenen Schlacht hielt es sich gegen die französische Reuterey so tapfer, daß es solche bey dem ersten Angrif, den sie auf die Flüchtigen thun wollte, fast völlig über den Haufen warf. In dem Treffen bey Hastenbeck nahm es nebst den Regimentern Hardenberg und Zandre eine französische Batterie, auf welcher sich 8 vier und zwanzigpfündige Stücke befanden, weg, und in den 1758 und 1759 bey Crevelt und Minden vorgefallenen Schlachten hat es seinen Ruhm durch das tapferste Verhalten vermehret.1“
1 Raspe: Accurate Vorstellung der saemtlichen Kayserlich Koeniglichen Armeen, zur eigentlichen Kentniss der Uniform von jedem Regimente : Nebst beygefügter Geschichte, worinne von der Stiftung, denen Chefs, der Staercke und den wichtigsten Thaten jedes Regiments Nachricht gegeben wird; S. 34–35 (Nürnberg, 1762)↩