Infanterieregiment von Hardenberg, 1748–1776
Das kurbraunschweig-lüneburgische Infanterieregiment 6-A wurde 1667 errichtet und 1776 mit dem Infanterieregiment 6-B zusammengelegt.
„Regiment von Hardenberg. Ein Bataillon. Standquartier Limbeck. 1667 ist dieses Regiment durch den Generalmajor Staatz errichtet worden. In eben diesem Jahre erhielt es der aus den Französischen Diensten kommende Generalfeldmarschall Heinrich von Podewils, welcher 1696 den 16. Julius zu Hamburg gestorben. Es bekam darauf 1669 der Brigadier Brand Ernst von Weyhe dieses Regiment, nach dessen Tode erhielt es 1703 der Obrist Brunck, dieser blieb 1706 in der Schlacht bey Ramillies, und bekam es der Obrist Stallmeister, 1716 der Obrist Leslie, und 1721 der Obrist Johann August von Druchtleben, welcher den 7. August 1747 als Generallieutenant gestorben, darauf es in eben diesem Monate der Obrist Christian Ludwig von Hardenberg, jetziger Generallieutenant bekam.
Dieses Regiment hat schon in den zu Ende des vorigen Jahrhundert geführten Kriegen viel Ehre erworben. Von 1702 bis 1712 hat es in den Niederlanden, besonders in der Schlacht von Ramillies, Oudenaarde, und Malplaquet, der Belagerung von Rüssel (Rijsel; Lille), Tourney und Mons mit großer Tapferkeit gefochten. 1757 that es sich in der Schlacht bey Hastenbeck ganz besonders hervor, und bemächtigte sich nebst den zwey Regimentern zu Fuß Zandre und Spörke einer französischen Batterie von acht 24pfündigen Stücken, und mit eben solcher Herzhaftigkeit hat es in den Schlachten bey Rocourt, Lafeld und Fontenoy gefochten. In der bey Crefelt den 23. Junius 1758 vorgefallenen Schlacht war es so glücklich, mit dem Regiment von Post einen heftigen Angriff der französischen Carabiniers abzutreiben, und fast 3 Escadrons dieses Regiment aufzureiben. 1759 eroberte es in der Schlacht bey Minden zwey französische Standarten.1“
1 Raspe: Accurate Vorstellung der saemtlichen Kayserlich Koeniglichen Armeen, zur eigentlichen Kentniss der Uniform von jedem Regimente : Nebst beygefügter Geschichte, worinne von der Stiftung, denen Chefs, der Staercke und den wichtigsten Thaten jedes Regiments Nachricht gegeben wird; S. 18–19 (Nürnberg, 1762)↩