Galerie

Galerie (Gallerie), langer, schmaler Raum eines Gebäudes, der als Gang oder zur Ausstellung von Kunstwerken dient; daher auch jede Sammlung von Kunstwerken (vgl. Museum), besonders Gemäldesammlung (Gemäldegalerie, s. Kunstsammlungen). – Im Theater heißt Galerie der zunächst der Decke gelegene Rang, der die billigsten Plätze enthält und deshalb meist mit Zuschauern aus den unteren Ständen besetzt ist, auch die Zuschauer in diesem Raum selbst; daher: auf die Galerie losspielen, soviel wie nach ihrem Beifall haschen. – In der Befestigungskunst nennt man Galerie die langen, schmalen Gänge bei Anlage von Minen hinter den Bekleidungsmauern von Festungsgräben; sie wurden früher zur Bestreichung dieser angelegt, jetzt hat man dafür meist Kaponnieren. – Im Straßenbau die zum Schutz vor Lawinen erbauten überwölbten Gänge an den Einschnitten der Gebirgswände. – Auf Schiffen der 1,25 bis 1,5 m breite offene Gang mit Geländer außerhalb des Hecks; er ist zuweilen überdacht, wie auf der Kaiserjacht Hohenzollern, mit festem Dach. – Im Berg- und Tunnelbau soviel wie Stollen, Strecke.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Galerie.

Galerie, ist ein den Kasematten ähnliches Gewölbe, mit Schießlöchern für die Infanterie versehen, und heißt auch darum krenelierte Galerie. Sie sind teils unterirdisch, in Festungen, unter den Facen der halben Monde, in den retirierten Werken, und in der Kontreskarpe, teils aber auch über dem Horizont, wenn man z. B. eine Redoute mit einer solchen krenelierten Galerie, an der Eskarpe, umgibt. – Man nennt aber auch den unterirdischen gemauerten Gang, der rings um die Kontreskarpe läuft, und aus welchem die verschiedenen Minengänge und Horchgänge unter das Glacis gehen, die unterirdische Galerie einer Festung, oder die Minengalerie.

Galerien.

Galerien, sind teils zur Zier, teils zur Bequemlichkeit an Schiffen angebracht. Die Hintergalerie ist ein drei bis vier Fuß hervorragender Balken, der am Hinterteil angebracht ist, und auf welchem man aus der oberen Kajüte durch eine Tür gelangt. Schiffe unter 60 Kanonen haben dergleichen selten, Dreidecker aber deren zwei. An beiden Seiten des Schiffes befinden sich noch die Seitengalerien, welche in einer Höhe mit der oberen Kajüte liegen, und an die Hintergalerie stoßen. Unter jeder dieser Seitengalerien sind noch Abteilungen mit Fenstern, in welche man aus der unteren Kajüte gelangt, und die den Offizieren zum Abtritt dienen. Eine falsche Galerie nennt man die Bildhauer- und Malerarbeit an einem Schiff, welche eine Galerie vortäuscht.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe