Galerie

Galerie.

Galerie, ist ein den Kasematten ähnliches Gewölbe, mit Schießlöchern für die Infanterie versehen, und heißt auch darum krenelierte Galerie. Sie sind teils unterirdisch, in Festungen, unter den Facen der halben Monde, in den retirierten Werken, und in der Kontreskarpe, teils aber auch über dem Horizont, wenn man z. B. eine Redoute mit einer solchen krenelierten Galerie, an der Eskarpe, umgibt. – Man nennt aber auch den unterirdischen gemauerten Gang, der rings um die Kontreskarpe läuft, und aus welchem die verschiedenen Minengänge und Horchgänge unter das Glacis gehen, die unterirdische Galerie einer Festung, oder die Minengalerie.

Galerien.

Galerien, sind teils zur Zier, teils zur Bequemlichkeit an Schiffen angebracht. Die Hintergalerie ist ein drei bis vier Fuß hervorragender Balken, der am Hinterteil angebracht ist, und auf welchem man aus der oberen Kajüte durch eine Tür gelangt. Schiffe unter 60 Kanonen haben dergleichen selten, Dreidecker aber deren zwei. An beiden Seiten des Schiffes befinden sich noch die Seitengalerien, welche in einer Höhe mit der oberen Kajüte liegen, und an die Hintergalerie stoßen. Unter jeder dieser Seitengalerien sind noch Abteilungen mit Fenstern, in welche man aus der unteren Kajüte gelangt, und die den Offizieren zum Abtritt dienen. Eine falsche Galerie nennt man die Bildhauer- und Malerarbeit an einem Schiff, welche eine Galerie vortäuscht.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe