Transformatorenhaus

Testbericht des 1:87 Modells von Faller

Transformatorenhaus, 1:87 H0 Modellbau Faller 954.

Transformatorenhäuser dieser Bauart trifft man häufig auf dem Land an, sie fügen sich harmonisch in die Umgebung ein. Das HO Modell hat, auf 1:72 umgerechnet, immerhin noch 9,4 m² Grundfläche und eine beachtliche Höhe. Die Kompatibilität mit Figuren in 1:72 kann noch verbessert werden, indem man vom Bauplan abweicht und das kleine Vordach 4 mm nach oben versetzt. Die Farbgebung der Plastikteile ist perfekt, dennoch lohnt sich die Verwitterung des Modells mit der von Jim Gordon beschriebenen Patiniertechnik. Als Zubehör werden unbedingt Telegrafenmasten benötigt, damit die Leitungen verlegt werden können.

Inhalt

Transformatorenhaus, ländlich

  • Epoche II, ab ca. 1921
  • 63 Teile in 4 Farben
  • Fensterfolie, durchsichtig
  • Gardinenmaske zur Lichtabdeckung
  • 1:72er Grundriss: 2,77 × 3,38 m
  • 1:72er Höhe: 7,70 m
  • Zubehör: Telegrafenmasten Nr. 955

Bewertung

Exzellente Themenwahl. Das Transformatorenhaus kann als einzelstehendes Gebäude entlang einer Straße verwendet werden. Durch die ländliche Bauweise und die Verbindung mit Telegrafenmasten wird ein reizvoller optischer Eindruck erzielt.

Scale Modell mit exzellenten Details. Schindeln, Dachziegel, Verputz und Holzmaserung sind deutlich herausgearbeitet.

Kurze Bauzeit, nur 63 Teile.

Hohe Qualität. Die Bauteile sind praktisch frei von Gussnähten, die notwendigen Angüsse am Gussast lassen sich mit dem Skalpell sauber entfernen. Das Modell kann auch von ungeübten Bastlern problemlos montiert werden, die Passgenauigkeit ist hervorragend.

Hervorragende Farbgebung, das Modell wirkt realistisch und sehr harmonisch. Die außergewöhnlich detaillierten Schindeln fordern eine zusätzliche Patinierung geradezu heraus. Wer Militärmodelle wegen ihrer interessanten Bemalung schätzt, wird an diesem Modell sehr viel Spass haben.

Dem Bausatz liegt eine vorgestanzte und vierfarbig bedruckte Gardinenmaske bei, die den unerwünschten Lichtaustritt durch das helle Plastikmaterial verhindert, nur die Fenster werden durchleuchtet. Wargamer simulieren Nachtgefechte normalerweise nur im Kopf, dabei ist Modellbeleuchtung eigentlich ganz einfach.

Vierfarbig bedruckte Warnschilder „HOCHSPANNUNG – LEBENSGEFAHR“ liegen bei, leider sind sie aber kaum lesbar und der chromgelbe Farbton wurde nicht richtig getroffen. Die Schilder sind nicht separat datiert, demnach müssten sie der gewählten Epoche des Bausatzes entstammen, nämlich 1921–1945.

Dem Bausatz liegen keine Telegrafenmasten und Leitungen bei, diese werden aber unbedingt benötigt. Bauteil 1/4 darf erst nach dem Einfügen der Leitungen verklebt werden, deshalb sollte der Faller Bausatz Nr. 955 gleichzeitig mit dem Transformatorenhaus bestellt werden.

An den Dachflächenfenstern befinden sich jeweils drei Isolatoren, während die Telegrafenmasten Nr. 955 mit je vier Isolatoren ausgestattet sind. Wer seitlich vier Leitungen verlegen möchte, kann Bauteil 1/7 durch ein solches mit vier Isolatoren aus dem Bausatz Nr. 955 ersetzen.

Die Einteilung der Faller Bausätze in vier Epochen ist eine gute Entscheidungshilfe für Eisenbahner, die eine bestimmte Epoche im Modell darstellen möchten. Epoche II erstreckt sich beispielsweise von 1921 bis 1945. Diese Datierung ist für Militärmodellbauer nicht präzise genug. Wer Szenen der Geschichte im Modell nachbaut, möchte ganz genau wissen, ab welchem Zeitpunkt das Transformatorenhaus mit einem bestimmten Fahrzeugmodell kombiniert werden kann. Aus diesem Grund hätten wir uns eine exakte Datumsangabe in der Bauanleitung gewünscht.

Historische Verwendung

  • Ländliches Transformatorenhaus, Deutschland ab ca. 1921

Das Transformatorenhaus ist als Einzelobjekt ideal geeignet, es passt sehr gut in ein ländliches Diorama. Wer sich spannende Abwechslung vom Fahrzeugmodellbau verschaffen möchte, ist mit dem Transformatorenhaus gut beraten. Die feinen Gravuren und Oberflächenstrukturen dieses Gebäudes können mit den üblichen Maltechniken des Fahrzeugmodellbauers sehr schön hervorgehoben werden. Wer Rollenspiele durchführt oder historische Gefechte simuliert, erhält mit dem Transformatorenhaus viele interessante Szenarien: Es dient als taktisches Angriffsziel, Sicherungsobjekt, Beobachtungsstelle und Orientierungspunkt.

Häuser, Gebäude und Gelände für Wargames und Dioramenbau