Telegrafenmasten

Testbericht der 1:87 Modelle von Faller

Faller 955: Telegrafenmasten.

Telegrafenmasten im Vergleich, von oben nach unten: Hasegawa (1:72), unbekannter Hersteller (H0) und zwei verschiedene Masten von Faller (H0). Im Vergleich wird deutlich, dass die Telegrafenmasten von Faller deutlich kompatibler mit 1:72 Figuren und Fahrzeugen sind als die kleinen und dünnen Masten von Hasegawa. Angenehme Überraschung: Die gelieferte Packung enthielt 20 Telegrafenmasten, nicht 10 wie im Katalog und auf der Verpackung angekündigt. Vermutlich stimmt der Inhalt, und die Verpackung ist falsch bedruckt, der Preis von 60 Pfennig pro Mast scheint jedenfalls realistisch.

Inhalt

20 Telegrafenmasten mit Kabel

  • Epoche II, ab 1921
  • 40 Teile in 2 Farben
  • 0,3 mm Nylonfaden als Kabel (ca. 10 m)
  • 1:72er Höhe: 8,0 m
  • 1:72er Durchmesser: 22 cm
  • Zubehör: Transformatorenhaus Nr. 954

Bewertung

Wichtiges Zubehör: Die Telegrafenmasten werden in Verbindung mit dem Transformatorenhaus Nr. 954 benötigt. Telegrafenmasten gehören zum typischen Straßenbild der modernen Epoche, sie dürfen im Diorama, bzw. in der historischen Simulation nicht fehlen.

Scale Modell. Die Telegrafenmasten sind deutlich höher und stärker als vergleichbare Masten von Hasegawa und anderen Herstellern. Die Isolatoren fallen mit 14 cm Durchmesser sehr groß aus, lassen sich dadurch aber wesentlich leichter verkabeln. Die Montage ist einfach und sicher, der Querträger mit den Isolatoren wird in eine Kerbe im Mast geklebt. Am unteren Ende des Mastes befindet sich ein 6 mm langer Zapfen zur Verankerung im Sockel.

Gute Qualität. Die Gussnaht kann durch leichtes Schaben mit der Skalpellklinge reduziert werden. Die Masten sind in beigem Plastik gegossen, sie könnten nachträglich aber noch gealtert werden. In früheren Epochen sollte der Querbalken mit den Isolatoren ebenfalls holzfarben bemalt werden.

Dem Bausatz liegen ca. 10 m Nylonfaden bei, viel mehr als für die Verdrahtung der 20 Masten erforderlich ist. Der Faden wird auf einer schmalen Haspel geliefert und zeigt nach dem Abwickeln deutliche Knicke in der Leitung. Mit etwas Spannung verlegt, verschwinden die Knicke weitgehend. Um ein dickes Papprohr gewickelt und vorsichtig gefönt, glättet sich der Faden ebenfalls. Die Verkabelung mit Nylonfaden erfordert etwas Geduld und Geschick: Die vier Drähte sollten möglichst straff und gleichmäßige gespannt sein. Anstelle des Nylonfades kann auch 0,3 mm Federstahldraht oder Gummifaden verwendet werden. In diesem Fall werden die Isolatorenköpfe seitlich durchbohrt und der Draht durchgeführt.

Die Oberflächenstruktur lässt auf Holzmasten schließen, leider fehlt aber die typische Verjüngung nach oben. Die Masten werden ohne Basis geliefert, sie müssen mit einem selbstgebauten Sockel fest verklebt werden.

Historische Verwendung

  • Ländliche Telegrafenlinie, ab ca. 1921

Telegrafenmasten am Straßenrand sind ein typisches Merkmal der modernen Epoche, sie tauchen regelmäßig in Fotografien von Militärfahrzeugen auf. Die strategische Bedeutung der Fernsprechverbindung macht Telegrafenlinien zum Angriffsziel für Stoßtrupps und Partisanen, weshalb sie von rückwärtigen Einheiten besonders geschützt und unterhalten werden müssen. Wer historische Gefechte simuliert, verwendet normalerweise bewegliche Geländeteile in Form von Minidioramen. Eine permanente Verdrahtung der Masten ist in diesem Fall leider nicht möglich. Allerdings bietet sich an, die Masten in Dreiergruppen auf gemeinsame Fußplatten zu montieren und wenigsten diese Masten untereinander zu verdrahten. Neben der angedeuteten Telegrafenlinie kann außerdem ein Stück Straße dargestellt werden.

Die einzelnen Geländemodule können vorübergehend verdrahtet werden, indem man entsprechend abgelängten Federstahldraht zwischen die Isolatoren benachbarter Masten legt. Federstahldraht hängt nicht durch und sieht ähnlich gut aus wie der gespannte Nylonfaden. Die Drahtbrücken zwischen den Geländemodulen lassen sich problemlos auflegen wenn die vier Stränge jeweils kurz vor den Enden mit einem Querverbinder aus Draht verklebt oder verlötet sind. Wird ein Modul berührt oder verschoben, fällt vielleicht eine Drahtbrücke herunter, sie kann aber sofort wieder aufgelegt werden. Bei dieser Bauweise enstehen sechs Module mit je drei Masten. Zwei bleiben übrig, sie werden mit dem Tranformatorenhaus zu einem weiteren Geländemodul verbunden. Die Gesamtlänge dieser modularen Telegrafenlinie beträgt 2–3 Meter, inklusive Drahtbrücken, bei einem Abstand von 10 bis 15 cm zwischen den Masten.

Häuser, Gebäude und Gelände für Wargames und Dioramenbau