Durlach

Durlach.

Durlach, [ehem.] Bezirksamtsstadt im badischen Kreis Karlsruhe, in fruchtbarer Gegend an der Pfinz, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Mannheim–Konstanz und Durlach–Mühlacker, 119 m ü. M., hat eine evangelische und eine katholische Kirche, ein Schloss (1565 vom Markgrafen Karl II. erbaut, jetzt Kaserne), ein Standbild Karls II., Progymnasium mit Realabteilung, Rettungsanstalt (Elisabethenstiftung, 1818 von der Kaiserin Elisabeth von Russland gestiftet), Amtsgericht, Forstamt, betreibt zwei große Maschinenfabriken, chemische Fabrik, Glacéledergerberei und -Färberei, Orgelbau, Fabrikation von Tonröhren, Bürsten etc., Viehhandel und zählt (1900) mit der Garnison (ein Trainbataillon Nr. 14) 11.354 Einwohner, darunter 2514 Katholiken. Nahebei liegt der Turmberg, auf den eine Drahtseilbahn führt, mit Aussicht.

Märkte in Durlach

Durlach war ehedem Hauptstadt der Markgrafschaft Baden-Durlach, die von 1515–1771 als eigene Linie bestand. Als Stadt erscheint es 1227, wo es Kaiser Friedrich II. dem Markgrafen Hermann V. von Baden gegen die Hälfte von Braunschweig überließ. 1565 verlegte Markgraf Karl II. seine Residenz von Pforzheim nach Durlach. Die Franzosen unter Mélac eroberten und verbrannten Durlach 1689; der Wiederaufbau der Karlsburg wurde zwar begonnen, als aber 1715 die Residenz nach Karlsruhe verlegt wurde, kam Durlach immer mehr in Verfall. Gegenwärtig befindet es sich durch blühende Fabriktätigkeit in erfreulichem Aufschwung. Am 25. Juni 1849 fand hier ein Gefecht zwischen preußischer Landwehr und badischen Insurgenten statt.

Bibliographie

  • Fecht, Karl Gustav: Geschichte der Stadt Durlach (Heidelb. 1869)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Historische Orte