Windbüchse

Windbüchsen (Druckluftwaffen), sind auch hin und wieder zum Kriegsgebrauch angewendet worden, und unterscheiden sich in Kugelbüchsen und Flaschenbüchsen. Bei den ersteren befindet sich nämlich die Luft in einer an der Dünnung des Schafts angeschraubten kupfernen Kugel; bei den letzteren hingegen ist sie in der mit Messing gefütterten hohlen Kolbe des Schafts enthalten. Der Ansatz dieser Flasche, oder das Ventilgehäuse, passt an das etwas gekrümmte Schwanzstück des Laufs, und wird durch ein Schraubengewinde auf demselben festgehalten. Das Schloss einer solchen Windbüchse besteht aus dem Hahn, der Nuss, mit ihrer Nudel, der Schlagfeder, und der Stange mit ihrer Feder. Die Nuss hat auf der Vorderraste einen Zapfen, der bei dem Abdrücken der Windbüchse gegen die Pritsche schlägt, und dadurch einen Stift gegen den Ventilpropf der Flasche drückt, so dass er sich öffnet, und die Luft plötzlich in den Lauf dringt, um die Ladung der Büchse fortzutreiben. Die Pritsche umfasst mit ihren gabelförmigen beiden Armen, die sich auf einer gemeinschaftlichen Schraube bewegen, das Schwanzstück des Laufes, und lehnt sich mit dem anderen Ende an den vorerwähnten Stift, der durch ein vierseitiges Loch des Schwanzstücks hineingeht, und genau auf das Ventil der Flasche trifft. Für die Anwendung im Kriege taugt bloß die Flaschenbüchse, wo man nicht Gefahr läuft, die Kugel auf Märschen etc. abzubrechen, oder zu biegen. und die auch ihrer inneren Einrichtung nach überhaupt dauerhafter ist, als die Kugelbüchse.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe