Schattierung

Schattierung.

Schattierung (engl. shade), in der Farbtheorie die Mischung einer Farbe mit Schwarz, wodurch sich die Helligkeit der schwarzgetrübten Farbe verringert, s. gebrochene Farben. Im oben abgebildeten Beispiel wurde PRIMAcryl 13.210 »Vanadiumgelb dunkel« mit 20 % »Elfenbeinschwarz« schattiert und mit 20 % »Titanweiß« abgetönt. Die Kombination von Schattierung und Tinte oder das Mischen mit Grau ergibt einen Ton. Im vorliegenden Fall führte die Schattierung mit Schwarz gleichzeitig zu einer Farbtonverschiebung von Gelb nach Grün. Diese Farbtonverschiebung kann vermieden werden, indem die Farbe mit ihrer Komplementärfarbe schattiert, also buntgetrübt wird.

Schattierung, in der Malerei die Veränderung, die durch die verschiedenen Grade der Stärke des darauf fallenden Lichtes in ein und derselben Farbe hervorgebracht wird, wodurch Mittelfarben und Tinten entstehen, die zur Mannigfaltigkeit des Kolorits gehören. Beim Zeichnen mit Bleistift, Feder und Tusche hat man drei Manieren des Schattierens; das Schraffieren, das Riefeln oder Gravieren und das Tuschen. Im Schraffieren zeichnet man die Schatten mit parallelen Strichen von gelindem Ansatz, deren Mitte stärker ausgedrückt wird; das Riefeln geschieht durch kleine krumme Striche, die gegen das Licht zu immer weiter auseinandergesetzt werden; das Tuschen besteht im Überziehen mit einer dunklen Farbe; wird Tuschen und Schraffieren zugleich angewendet, so heißt es Rußen.

Bibliographie

  • Seeberger: Grundzüge der perspektivischen Schattenlehre (2. Aufl., Regensb. 1880)
  • Rieß: Schattierungskunde (Stuttg. 1871; kürzere Schrift, das. 1895)
  • Göller: Lehrbuch der Schattenkonstruktion (Stuttg. 1895)
  • Volland: Die Schattenkonstruktion (Leipz. 1898)
  • Kleiber: Angewandte Perspektive (4. Aufl., Leipz. 1904)
  • Vonderlinn: Schattenkonstruktion (Leipz. 1904, Sammlung Göschen)
  • Eggers: Lehrbuch der Schattenkonstruktion (Leipz. 1902)
  • Hempel: Schattenkonstruktion (Leipz. 1906)

In Bezug auf die Schattierung in der Malerei mit Farben vergleiche man die bei Malerei, Aquarellmalerei, Ölmalerei etc. angegebenen Lehrbücher.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Farben für Figuren und Modellbau