Lancia Aprilia Stabsfahrzeug

Testbericht des 1:72 Modells von Reviresco

reviresco ac-19.

Torpedo Militare war die Bezeichnung für teilmilitarisierte Personenwagen ohne Allradantrieb. Der Lancia Aprilia hat große Ähnlichkeit mit dem Fiat 508C Mil./1100 Stabswagen, der in der italienischen Armee am meisten verbreitet war. Fahrzeuge dieses Typs entsprachen in Ausführung und Verwendung den deutschen Kübelsitzern, und viele erbeutete Torpedo Militare dienten nach dem italienischen Waffenstillstand, am 3. September 1943, in der Wehrmacht weiter. Das Fahrzeug wurde sandfarben bemalt und mit rotbrauner Pastellkreide getarnt. Pastellkreide lässt sich sehr gut mit einem trockenen Pinsel auftragen.

Inhalt

  • Torpedo Militare Lancia Aprilia M.1939
  • Typ: Kübelsitzer 4×2
  • Motor: 4V – 1451 ccm
  • Länge: 4326 mm
  • Breite: 1944 mm
  • Höhe: 1666 mm (1876 mit Verdeck)
  • Radstand: 2923 mm
  • Gewicht: 1120 kg (1500 kg beladen)
  • Geschwindigkeit: 126 km/h
  • Reichweite: 700 km

Bewertung

Exzellente Themenwahl, der Lancia Aprilia ist der erste italienische Personenwagen in diesem Maßstab und er ist vielseitig verwendbar. Das Fahrzeug ist mit italienischen Panzerwagen von ESCI und Reviresco kompatibel, ab September 1943 auch mit Wehrmachtsfahrzeugen verschiedener Hersteller.

Maßstabsgetreues Modell mit attraktiver Linienführung.

Schnell gebaut, nur 21 Teile. Das Modell kann in weniger als 30 Minuten zusammengesetzt werden.

Das Fahrzeug ist aus Zinn gegossen und damit deutlich robuster als Resinmodelle.

Unkomplizierte Bauanleitung. Die Bauteile passen sehr gut zusammen. Nähte an den Klebestellen können vermieden werden, indem man die Teile zusammenpresst während der Superkleber aushärtet.

Gute Gussqualität. Gussnähte können mit einem Skalpell problemlos entfernt werden. The Vorderkanten der Seitenteile müssen plan geschliffen werden, damit eine perfekte Verbindung mit der Motorhaube hergestellt wird.

Zwei Varianten, mit offenen oder geschlossenem Verdeck. In jedem Fall bleibt ein Verdeck übrig, das für den Umbau eines anderen Modells verwendet werden kann.

Zwei Benzinkanister bleiben beim Bau übrig. Die Hersteller sollten grundsätzlich einige zusätzliche Teile der Ausrüstung beilegen, darüber freut sich der Bastler. Militärmodelle werden durch die zusätzlichenr Beladung mit Deckenrollen, Benzinkanistern, Holzkisten, Ersatzreifen und vielen anderen Kleinteilen deutlich aufgewertet. Leider sind die meisten Modellbausätze vergleichsweise spartanisch ausgerüstet, die Fahrzeuge wirken wie aus dem Laden.

Kompatibel mit ESCI, Hasegawa, Revell und CDC.

Aus bleihaltigem Zinn gegossen. Das Fahrzeug ist sehr schwer, was einigen Sammlern gefällt und für andere ein Transportproblem darstellt.

Hinter dem Rücksitz befindet sich eine deutliche Ritze, die beim offenen Fahrzeug mit Spachtelmasse verfüllt werden sollte.

Kleine Löcher und Materialeinschlüsse am linken Kotflügel müssen gespachtelt und verschliffen werden. Die gleichen Gussfehler verleihen dem Stoffverdeck einen durchaus realistischen, strukturierten Look.

Die Befestigungspfosten der Frontscheibe mussten gekürzt werden, damit die Unterkante der Scheibe richtig auf der Motorhaube aufsitzt. Im Zusammenhang damit war es erforderlich, die Seitenstreben des Faltverdecks ebenfalls um jeweils 1 mm zu kürzen.

Die Benzinkanister werden ohne Befestigungen geliefert, sie würden herunterfallen. Geeignete Gurte und Schnallen können aus dünnem Papier oder Plasticcard gefertigt werden.

Das Modell zeigt nicht den typischen Tankstutzen der Torpedo Militare. Tankstutzen und Deckel können aus Gussast oder Messingrohr gebaut, und in eine Bohrung im rechten Seitenteil eingesetzt werden.

Vorder- und Hinterachsen sind schwer zu unterscheiden. Der Hersteller teilt uns mit, dass die Vorderachse am T-Querschnitt zu erkennen ist, und dass sie mit den Einkerbungen nach vorne zeigend montiert werden muss.

Transferbilder fehlen. Das Fahrzeug hat vermutlich nur wenige Abzeichen getragen, aber ein Nummernschild mit der Kennung RE (Armee) oder RA (Luftwaffe) muss sein.

Besatzung fehlt. Ein Fahrer, und Offizier im Fond würden gut zum Lancia Aprilia passen. Wir behalfen uns mit dem vorgehenden Infanteristen aus der Serie Italienische Infanterie von Airfix. Nachdem das Gewehr abgetrennt ist, greift die Figur mit der linken Hand exakt nach dem Schaltknüppel, der Lancia wird nämlich rechts gesteuert, wie die meisten italienischen Fahrzeuge dieser Epoche. Bei geschlossenem Verdeck ist nur der Oberkörper der Figur zu sehen, andernfalls müssen noch passende Beine besorgt und montiert werden.

Das Bild auf der Verpackung zeigt den Lancia in sandfarbenem Tarnanstrich für den Einsatz in Übersee, jedoch ohne Angabe von Humbrol oder Tamiya Farbnummern. Im eigenen Land trugen die italienischen Militärfahrzeuge eine grau-grüne Tarnfarbe, die während des Krieges mit mehrfarbigen Mustern übermalt wurde. Dem Lancia Aprilia steht ein zweifarbiges Tarnmuster sehr gut, z. B. Sand mit Braun oder Olivgrün.

Historische Verwendung

  • Stabswagen der italienischen Armee und Luftwaffe, 1939–1943
  • Wehrmacht Kübelsitzer (erbeutet/konfisziert), 1943–1945

Interessante Umbauten

  • Offenes oder geschlossenes Verdeck, beide Versionen liegen bei.

Torpedo Military Lancia Aprilia ist eine willkommene Ergänzung der Serie italienischer 1:72 Figuren, Fahrzeuge und Geschütze. Der Lancia Aprilia ist deutlich größer und eleganter als der Jeep, genau das richtige Fahrzeug für die italienische Infanterie von Airfix, die von HäT Industrie neu aufgelegt wurde. Der Lancia darf in keiner Militärsammlung fehlen, insbesondere wenn er in einem mehrfarbigen Tarnmuster der italienischen Armee oder der deutschen Wehrmacht bemalt ist.

Reviresco Modellbau

Figuren der Italienischen Armee im Zweiten Weltkrieg