Park

Park.

Park, bedeutet (im militärischen Sinne) im Allgemeinen eine Ansammlung von Wagen, wie z. B. von Vorspannwagen, damit diese zu jeder Zeit in Bereitschaft sind; insbesondere aber versteht man darunter einen Artilleriepark, d. h. eine Anzahl von Geschützen, nebst allen dazugehörigen Wagen, welche sämtliche Bedürfnisse der Artillerie mit sich führen. Ferner hat man auch einen Munitionspark, wenn bloß Munitionswagen, einen Proviantpark, wenn bloß Proviantwagen denselben bilden, etc.

Werden eine oder ein Paar Batterien auf längere Zeit von der Armee detachiert, so wird daraus ein Park gebildet. Außer dem, was zu jedem Stück Geschütz erfordert wird, wenn es auf dem Marsch ist, ist bei 20 Stück Geschütz noch folgendes nötig:

  1. Zwei Ersatzlafetten.
  2. Vier Ersatzräder und eben so viele Notachsen (bei hölzernen Achsen) mit einer Deichsel; diese liegen auf den Lafetten.
  3. Ein Schmiedekarren und zwei Wagen, auf denen Steinbohlen und Handwerkszeug für drei Schmiede sich befindet, nebst einem Vorrat an Nägeln, Eisen, und den Gerätschaften, welche erfordert werden, um Kugeln glühend zu machen: wie Roste, Zangen, usw.
  4. Zwei Wagen mit Medizin für die Pferde, und Leder und Handwerkszeug für einige Sattler.
  5. Ein bis zwei Rademacherwagen.
  6. Ein Wagen mit einem Hebezeug und einem Vorrat von Tauen.
  7. Einige Wagen mit Schmiere.
  8. Einige Wagen mit Materialien und Werkzeug, welche erfordert werden, wenn man Patronen machen und reparieren, Leucht- und Brandkugeln und Brandröhren machen will. Hierüber lässt sich nichts Genaues bestimmen, indem diese mitzuführenden Dinge von den Umständen abhängen. Soll die Artillerie gegen feste Orte agieren, und hat sie viele Haubitzen, so wird sie viele Brandkugeln brauchen, und daher die Materialien zu denselben, wenn nicht viel vorrätig sind, mit sich führen müssen.
  9. Zehn bis zwölf Wagen mit Reserve-Munition, und gegen 2000 Pfund Pulver zu Fladderminen, etc. Zu der Munition gehört noch die erforderliche Anzahl Bränder, Schlagröhren und Lunten.
  10. Einige Wagen mit Schanzzeug, wie Spaten, Äxte, Beile, Faschinenmesser, Schrotwaagen, Richtscheiten, Trassierlinien und Maßstäben
  11. Das bei jedem Fuhrwerk Erforderliche an Feldgeräten und Stallsachen.

Man untersucht, ehe man abmarschiert, ob die Kanonen keine Beschädigungen haben, ob das Zündloch nicht zu weit ausgebrannt ist, ob die Richtmaschine ihre Dienste leistet, und ob der Wischer in die Seele geht. Ferner sieht man nach, ob die Schlagröhren passen, und ob die Kugeln und Patronen den gehörigen Spielraum haben. Wer da weiß, dass man oft dem Sechspfünder zwölfpfündige Schüsse mitgegeben hat, wird diese Untersuchung nicht für überflüssig halten. Ist der Park bestimmt, steile und unwegsame Berge, morastige Gegenden zu passieren, so nimmt man noch eine Anzahl mehr von Seilen, Rollen, Flaschenzügen, Hebebäume, Wagenwinden, Spaten, Äxten und Beilen mit. Über das übrige Verhalten des Parks, s. Marsch der Artillerie.

Von weit größerem Umfang ist ein Belagerungspark, in welchem sich bis nach Anlegen der ersten Batterien das ganze Geschütz befindet, und der zugleich auch alle die so mannigfaltigen Belagerungsbedürfnisse enthält. S. Angriff der Festungen und Belagerungstrain. – Ein Park, der sich in Bewegung setzt, erhält dann den Namen Train.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe