Kontremarsch
Kontremarsch (Kontermarsch), eine Bewegung, welche dazu dient, eine Kolonne rückwärts abmarschieren zu lassen, so dass dabei das erste Glied vorne bleibt. Der Zugführende tritt dabei vor seinen linken Flügelmann, mit dem Gesicht nach dem Zuge; die Züge machen rechts um, die Tete jedes Zuges schwenkt sogleich rechts, und marschiert auf ihren Offizier zu, so dass der Flügelmann dicht an denselben herantritt; auf das dazu erfolgte Kommando machen dann alle Züge Front. Auf diese Art wird sowohl eine rechts abmarschierte Kolonne in eine links abmarschierte, als auch eine links abmarschierte in eine rechts abmarschierte Kolonne, rückwärts, verwandelt. Bei der Kavallerie wird gewöhnlich der Kontremarsch durch das Rechtsumkehrtschwenken der Züge ersetzt; wie bei der Infanterie, nur dass die Rotten der Züge einzeln nach einander rechts um machen müssen, wobei dann der Mann des zweiten Gliedes rechts neben seinen Vordermann kommt, die Tete des Zuges aber links schwenkt, und auf ihren Offizier zureitet.
Kontremarsch, zur See, ist die Bewegung mehrerer Schiffe, welche nach einander in einem Punkt wenden, so dass sie sich nachher wieder in einer Linie befinden. Dieses ist das erste und leichteste aller Schiffsmanöver.
Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)