Infanterieregiment von Behr, 1757–1772

Das kurbraunschweig-lüneburgische Infanterieregiment 5-A wurde 1742 errichtet und 1772 mit dem Infanterieregiment 5-A zusammengelegt.

Regiment von Behr. Ein Bataillon. Standquartier Uelzen. Dieses Regiment ist 1742 aus dem zweyten Bataillon des Regiments von Linsingen (6-B) errichtet, und dem Obristen Christian von Rantzow, welcher ein Sohn des verstorbenen Generallieutenant Detlev von Rantzow war, und als Brigadier den 2. Februar 1739 gestorben ist. Der Obrist Otto von Maydel bekam dessen Regiment im Februar 1749 und starb als Generallieutenant den 3. December 1748, darauf der Obrist Joachim Christoph von Hodenberg in eben dem Monate zum Chef dieses Regiment erkläret ward. Dieser starb im Julius 1757 an den in der Schlacht bey Hastenbeck empfangenen Wunden, und in eben dem Monate ward das Regiment dem Obristen und jetzigen Generalmajor Jobst Heinrich von Behr, gegeben.
Da dieses Regiment bis 1724 mit dem Regiment von Linsingen (6-B) eins ausgemacht, und bey allen Gelegenheiten zugleich gebraucht worden, so würde es eine unnöthige Wiederholung seyn, dessen Geschichte von dem Ende des vorigen Jahrhunderts anzufangen. In dem jetzigen Jahrhundert hat es von 1742 bis 1748 unter den der Königin von Hungarn gesendeten Hülfsvölkern Dienst gethan, und besonders in der Schlacht von Rocourt, in welcher es mit zu Besetzung der vor der Mitte gelegenen Dörfer gebraucht ward, und unter dem Generallieutenant Ludwig von Zastrow, durch sein gutes Verhalten und geleistete Gegenwehr Ruhm erwarb, sich unterschieden. 1757 und in den folgenden Jahren ist es bey den meisten blutigen Auftritten des jetzigen Krieges gegenwärtig gewesen, und hat den ehemals erworbenen Ruhm vermehret.1

Figuren des Siebenjährigen Krieges


1 Raspe: Accurate Vorstellung der saemtlichen Kayserlich Koeniglichen Armeen, zur eigentlichen Kentniss der Uniform von jedem Regimente : Nebst beygefügter Geschichte, worinne von der Stiftung, denen Chefs, der Staercke und den wichtigsten Thaten jedes Regiments Nachricht gegeben wird; S. 23–24 (Nürnberg, 1762)