Infanterieregiment von Reden, 1758–1763
Das kurbraunschweig-lüneburgische Infanterieregiment 3-A wurde 1665 errichtet und 1763 mit dem Infanterieregiment 3-B zusammengelegt.
„Regiment von Reden. Ein Bataillon. Standquartier Celle. Der erste Chef dieses auf zwey Bataillons errichtete Regiment ist der Obrist von Flötten (Flüte) gewesen. 1668 bekam es der Obrist Melieson, und als dieser bey der Einschließung von Stade geblieben, 1676 der Obrist Carmaillon, 1677 der Obrist Jager, und als dieser noch in eben dem Jahre in der Belagerung von Stettin blieb, der Generalmajor de la Motte. 1702 gieng eine Theilung des Regiments vor, indem aus jedem Bataillon desselben ein Regiment errichtet ward. Der Generallieutenant von Gauvain bekam das aus dem ersten Bataillon errichtete, 1727 erhielt es der Obrist von Quernheim, und 1734 den 19. May der Obrist August Friedrich von Bothmer, dieser starb als Generalmajor den 22. November 1743 und im Jänner 1744 bekam der Obrist Georg Friedrich Freudemann das Regiment. Dieser erhielt 1756 im September mit Generallieutenant-Character und einem Gnadengehalt, seine gesuchte Erlassung, und der Obrist Ernst Friedrich von dem Knesebeck erhielt das Regiment. Dieser erhielt 1758 als Generalmajor seine Erlassung, und das Regiment ward dem Obrist und jetzigen Generalmajor Johann Wilhelm von Reden gegeben.
Dieses Regiment hat schon in dem vorigen Jahrhundert bey der Einschliessung vor Stade, ferner 1677 in der Belagerung von Stettin, und darauf in dem Kriege am Rhein und in den Niederlanden durch tapferes Verhalten sich bekannt gemachet. Zu Anfang des jetzigen Jahrhunderts ward es in den Niederlanden gebraucht, und wohnte den Schlachten von Ramillies, Oudenaarde, und Malplaquet bey. Von 1742 an hat es unter den der Königin von Hungarn gesendeten Hülfsvölkern Dienste gethan, und in dem 1757 angegangenen Kriege hat es seinen längst erworbenen Ruhm durch das in den Schlachten bey Crevelt und Minden bewiesene tapfere Verhalten vermehret.1“
1 Raspe: Accurate Vorstellung der saemtlichen Kayserlich Koeniglichen Armeen, zur eigentlichen Kentniss der Uniform von jedem Regimente : Nebst beygefügter Geschichte, worinne von der Stiftung, denen Chefs, der Staercke und den wichtigsten Thaten jedes Regiments Nachricht gegeben wird; S. 24–25 (Nürnberg, 1762)↩