Infanterieregiment von Scheele, 1757–1774

Das kurbraunschweig-lüneburgische Infanterieregiment 2-B wurde 1717 errichtet und 1774 mit dem Infanterieregiment 2-A zusammengelegt.

Regiment von Scheele. Ein Bataillon. Standquartier Wunstorf. Herzog Ernst August von Braunschweig-Lüneburg, nachmaliger Bischof von Osnabrück, welcher 1728 gestorben, hat 1717 dieses damals aus 5 Compagnien bestehende Regiment errichtet. Als er 1728 starb, fiel das Regiment an das Churhaus Braunschweig-Lüneburg. Der erste Chef ward 1717 der Obrist Lange, 1722 folgte ihm der Obrist und nachmalige Brigadier Vink, welcher im May 1740 gestorben. Unter diesem ward es 1731 mit 2 Compagnien vermehrt, nach dessen Tode ward es 1740 dem Obristen Christian Ludwig von Krugh gegeben. Dieser starb als Generalmajor den 29. November 1752 und bekam den Obristen Georg Philipp von Fabrice im December 1752 zum Nachfolger. Im Jahre 1757 erhielt der Obrist von Fabrice seine gesuchte Erlassung, und hingegen der Obrist Johann Daniel Victor von Scheele, der jetzo Generalmajor ist, das Regiment.
Dieses Regiment ist zuerst in dem 1733 entstandenen Kriege am Rheinstrom bis 1735 gegen die Französische Macht gebraucht worden. Hernach diente es unter den im Jahre 1742 der Königin von Hungarn gesendeten Hülfsvölkern. Bey dem 1756 ausgebrochenen Kriege ward es abermals gebraucht, und es hat sich sowohl in dem Treffen bey Hastenbeck und Crevelt als in der Schlacht bey Minden, wo es zwey Standarten erbeutete, ganz besonders hervorgethan.1

Figuren des Siebenjährigen Krieges


1 Raspe: Accurate Vorstellung der saemtlichen Kayserlich Koeniglichen Armeen, zur eigentlichen Kentniss der Uniform von jedem Regimente : Nebst beygefügter Geschichte, worinne von der Stiftung, denen Chefs, der Staercke und den wichtigsten Thaten jedes Regiments Nachricht gegeben wird; S. 21–22 (Nürnberg, 1762)