Anklam

Anklam.

Anklam, Kreisstadt im [ehem.] preußischen Regierungsbezirk Stettin, an der Peene, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Angermünde–Stralsund und einiger Schmalspurbahnen, hat zwei evangelische Kirchen (die Nikolaikirche, mit fast 100 m hohem Turm, und die Marienkirche), eine katholische Kirche, eine Synagoge, ein Denkmal Kaisers Wilhelm I. (seit 1897, von Manzel), ein Gymnasium, Kriegsschule, Amtsgericht, Hauptsteueramt, Reichsbanknebenstelle, Eisengießerei, Maschinenbau, Zucker- und Seifenfabrikation, Schifffahrt, und (1900) 14.617 meist evangelische Einwohner. Vgl. Anklamer Adventsmarkt.

Anklam, ehemals Tanglim, auch Anglim genannt, war ursprünglich eine slawische Festung, erhielt 1244 vom Herzog Barnim I. von Pommern Stadtrecht und schloss sich der Hanse an. 1648 fiel Anklam an Schweden, wurde 1676 vom Großen Kurfürsten erobert, 1713 durch die Russen geplündert und endlich 1720 im Stockholmer Frieden an Preußen abgetreten. Die Festungswerke sind seit 1762 geschleift. Am 31. Oktober 1806 ergab sich hier ein Korps Preußen unter Generalmajor Karl Anton Ernst von Bila den Franzosen.

Bibliographie

  • Schulz: Geschichte der Stadt Anklam (Anklam 1896)
  • Stavenhagen: Chronik (bis 1773; neue Ausg., Anklam 1899)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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