Galeasse

Galeasse, ein kleines bei den Dänen, Schweden, und Holländern gebräuchliches Fahrzeug, welches einen großen Mast und einen kleinen Besanmast führt. Es ist eben so gebaut wie eine einmastige Galiote, und unterscheidet sich nur dadurch von ihr, dass es einen platten Spiegel (Plattgatt), die Galiote hingegen einen runden (Rundgatt) hat.

Galeasse, der Name des größten von allen Fahrzeugen im mittelländischen Meere, welche mit Rudern und Segeln zugleich bewegt werden. Die Kriegsgaleassen wurden im 16. Jahrhundert bei den Venezianern erfunden, und waren auch bei ihnen vorzüglich in Gebrauch. Sie führen drei Masten, und die Takelage ist wie bei den Galeeren; sie sind größer und höher von Bord als diese, haben vorne und hinten eine Art Back und Schanze (Kampanje), worin sich einige Batterien über einander befinden, die mit schweren Kanonen besetzt sind; außerdem stehen noch unter dem Deck an beiden Seiten Kanonen, oben auf dem Bord Drehbassen, und auf der Back Mortiere. Die Besatzung bestand aus 800 bis 1200 Mann. Die Länge einer Galeasse betrug 160 bis 170 Fuß. Diese Fahrzeuge waren vormals nicht nur in Venedig, sondern auch in Frankreich in Gebrauch.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Galeasse (Galeass), s. Galeere und Galjass.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe