Wieselburg
Wieselburg (Moson, spr. móschonj), ungarisches Komitat am rechten Ufer der Donau, grenzt an Niederösterreich sowie an die Komitate Ödenburg, Raab, und Pressburg, umfasst 2012 km² (36,5 mi²) und hat (1901) 89.714 deutsche (54.406), ungarische, und kroatische (römisch-katholische und evangelische) Einwohner. Sitz des Komitats ist Ungarisch-Altenburg.

Wieselburg (Moson), Großgemeinde im gleichnamigen ungarischen Komitat, unweit der Wieselburger Donau und an der Staatsbahnlinie Budapest–Bruck, früher Hauptort des Komitats, mit bedeutendem Getreidehandel, landwirtschaftlicher Maschinenfabrik, Zucker- und Stärkefabrik und (1901) 5172 meist deutschen und ungarischen (römisch-katholische) Einwohnern. Auf dem nahen Gut Bordacs große Milchwirtschaft des Erzherzogs Friedrich.
Wieselburg ist ein uralter, schon im Nibelungenlied erwähnter Ort. Der älteste Name war Miesenburg, lat. Misia. Schon zur Zeit der ersten Árpádenkönige befand sich hier eine Grenzfestung (Porta Moesia), um deren Besitz oft Blut floss. In Wieselburg wurden König Peter (1044) und Andreas I. (1060) auf der Flucht gefangen genommen, und Koloman (1096) besiegte hier die räuberische Vorhut des ersten Kreuzzuges. Auch besiegte hier Görgei den kaiserlichen General Jellachich 18. Dez. 1848.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909