Türkheim

Türkheim (franz. Turckheim), 1) Türkheim im Elsass, von 1871 bis 1918 und von 1940 bis 1944 Stadt im [ehem.] deutschen Bezirk Oberelsass, Kreis Kolmar, Kanton Winzenheim, an der Fecht, aus der hier der Logelbach nach Kolmar führt, und an der Eisenbahn Kolmar–Metzeral, hat eine katholische Kirche, Baumwollspinnerei, Seidenfärberei, Papierfabrikation, Weinbau und (1905) 2594 meist evangelische Einwohner. Nordwestlich davon liegt Drei-Ähren (s. Ammerschweier). Türkheim ehemals Thorencoheim oder Türnichheim, seit 1312 Stadt, war eine der zehn elsässischen Reichsstädte. Bei Türkheim siegte 5. Jan. 1675 Turenne über den kaiserlichen Feldherrn v. Bournonville, den Herzog Karl von Lothringen und den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Vg. Gérard, La bataille de Turckheim (Kolmar 1870); v. Kortzfleisch, Der oberelsässische Winterfeldzug 1674/75 (Straßb. 1904); P. Muller, La bataille de Turckheim 5. janvier 1675 (Nancy 1905). Vgl. Adventskalender in Turckheim.

Türkheim in Bayern.

Türkheim, 2) Türkheim in Bayern, Flecken im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben, Bezirksamt Mindelheim, 616 m ü. M., unweit der Wertach, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Buchloe–Buxheim und der elektrischen Bahn Türkheim–Wörishofen, hat eine katholische Kirche, Kapuzinerkloster, Schloss, Amtsgericht, Holzstoff-, Pappen- und Sandalenfabrikation, Dampfziegelei, Käserei und (1905) 1933 Einwohner. In der Umgegend viele römische Altertümer. Vgl. Weihnachtsmarkt Türkheim.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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